Am Freitag machte die "Let's Dance"-Tour Halt in der Bremer ÖVB Arena. In der fast ausverkauften Halle wurden die Stars der TV-Show gefeiert. Vor allem für Profitänzer Zsolt Sándor Cseke war es ein besonderer Abend. Immerhin war es für ihn ein Heimspiel, das mit einem Sieg gekrönt wurde.
Zusammen mit Promi-Kandidatin Julia Beautx konnte er bereits zum vierten Mal den Sieg auf der Tour holen. Damit hat Julia sogar den amtierenden "Dancing Star" Anna Ermakova überholt. Die Jury hatte sich das allerdings etwas anders gewünscht, wie sie offen zugab.
Auf der "Let's Dance"-Tour 2023, die von Daniel Hartwich moderiert wird, sind neben zahlreichen Profitänzer:innen wie Kathrin Menzinger oder Vadim Gabuzov auch fünf Promi-Kandidat:innen dabei: die aktuelle "Let's Dance"-Siegerin Anna Ermakova, sowie die Finalist:innen Julia Beautx und Philipp Boy. Auch Abdelkarim, der 2023 bereits in der zweiten Show rausgewählt wurde, tanzt mit. Als fünfter Promi ist der Sieger aus 2018, Ingolf Lück, mit auf Tour.
Bei den Live-Shows performen die Kandidat:innen zusammen mit ihren Profitänzer:innen, mit denen sie auch in der TV-Show auf dem Parkett standen, jeweils zwei Tänze – natürlich ihre besten aus der Staffel. Wie im Fernsehen erhalten sie anschließend eine Jury-Wertung von Joachim Llambi, Motsi Mabuse und Jorge González.
Wenig überraschend ist es vor allem Anna Ermakova, die quasi durchweg zehn Punkte einstreicht. Über den jeweiligen Sieg des Abends entschiedet jedoch allein das Publikum. Via QR-Code können die Fans vor Ort für ihr Favoritenpaar abstimmen. In Bremen stand für die Jury allerdings überraschend fest, dass nicht Anna an diesem Abend den Titel verdient hätte.
Dass Abdelkarim nicht der begnadete Tänzer ist, hatte er schon in der TV-Show bewiesen. Dennoch gibt er bei der Tour immer wieder sein Bestes – wenn auch bislang nicht besonders erfolgreich. Am Freitagabend war allerdings irgendwas anders, wie Llambi feststellen musste.
Nach dem ersten Tanz mit Kathrin Menzinger konnte sich zunächst selbst der sonst immer gnädige Jorge einen Witz nicht verkneifen. "Ich bin begeistert. Vom Publikum", meinte er trocken. Auch Motsi Mabuse zeigte sich kritisch. "Ich habe Positives zu sagen", begann sie und stellte dann fest: "Du warst … aktiv." Immerhin lobte sie das dauerhafte Strahlen auf seinem Gesicht und musste feststellen, dass er sich im Vergleich zum Vortag gesteigert habe.
Überraschend wohlwollender war da er Dauer-Kritiker Llambi. Der Comedian sei viel besser als am Tag zuvor, lobte er und befand, dass er so sogar Anna angreifen könne. Stolze sechs Punkte vergab er dafür, während Jorge immerhin fünf und Motsi nur magere vier Punkte vergab.
Sowieso gab sich Motsi an diesem Abend ziemlich kritisch. Das entging auch Llambi nicht. Als seine Kollegin auch den Paso Doble von Philipp Boy und Patricija Ionel mit "nur" neun Punkten bewertete, platzte es aus ihm heraus: "Was ist mit dir passiert? Was ist mit dir los? Du warst doch immer so nett?!", empörte er sich.
Obwohl am Ende des Abends Anna Ermakova erwartungsgemäß mit 60 Punkten an der Spitze lag, war sich die Jury mit Moderator Daniel Hartwich überraschend einig. Nicht sie, Julia oder Philipp hätten dieses Mal den Sieg verdient, sondern Abdelkarim. Er hätte eine deutliche Steigerung hingelegt und sogar seine persönliche Bestpunktzahl erreicht.
Das Publikum sah das jedoch anders. Als feststand, dass Abdelkarim den Sieg nicht holen wird, witterte Hartwich prompt ein falsches Abstimmungsergebnis. "Das ist doch ein mieses, abgekartetes Spiel", ärgerte er sich. Er war überzeugt, der Umschlag mit dem Abstimmungsergebnis sei auch viel zu schnell da gewesen. Völlig aus dem Nichts kam seine Vermutung nicht. Denn zwischen den angeblich letzten Momenten der Abstimmung und der Übergabe der Voting-Ergebnisse lagen nur wenige Sekunden.
Ob rechtmäßig oder nicht – für Zsolt bedeutete es der Heimsieg. Vielleicht hat Abdelkarim bei der Show in Hamburg am Samstagabend mehr Glück.