Taylor Swift ist auf "The Eras Tour" in Deutschland und die hiesigen Swifties rasten völlig aus – so ähnlich wurde der Hype in den vergangenen Wochen verkauft.
Umso erstaunlicher, dass sich am Mittwochmorgen gegen 10 Uhr in Hamburg, wo der Weltstar zwischen zwei Konzerten im Luxushotel Vier Jahreszeiten nächtigt, ein ganz anderes Bild zeigt: Kein Cowboyhut, keine Boots - wäre dies ein Western würde hier höchstes ein einzelner Tumbleweed über das Pflaster rollen...
Doch einige Fans sind dann doch in der Stadt unterwegs, um ihre Bracelets zu tauschen und ein bisschen Sightseeing zu betreiben. Sie berichten, dass es gestern deutlich wilder gewesen sei.
300 Fans hätten den Eingang zum Hotel derart blockiert, dass "die Gäste nicht mehr ungestört raus konnten", sagt eine Swiftie-Mutter, die gestern Augenzeugin des Spektakels wurde, im Gespräch mit watson. "Dann fuhren acht Polizeiwagen vor und alles wurde geräumt", berichtet sie.
Das würde zumindest erklären, warum sich heute, einen Tag später, ein so friedliches Bild vor dem Hotel zeigt. Ein Dixie-Klo, ein paar Absperrungen, ein Tour-Bus, drei Polizeibeamte – keine kreischenden Horden.
Watson suchte und fand dennoch ein paar Swifties, die den weiten Weg in die Hansestadt gemacht hatten, nur um ihrem Idol ein paar Luftmeter nahezukommen.
"Ich bin mit meiner Mutter seit Montag hier, wir machen einen Frauentrip draus, Sightseeing und so, aber ich will auch weitere Armbänder basteln und tauschen.
Als ich vergangenes Jahr die Konzerttickets bekommen habe, habe ich angefangen, erste Armbänder zu knüpfen – jetzt habe ich 170 Stück. 40 von denen habe ich seit Montag bereits getauscht, sogar mit Hamburger S-Bahn-Mitarbeitern.
Ich bin seit 18 Jahren Taylor-Swift-Fan und kenne inzwischen auch ihre Band und ihre Tänzer und Tänzerinnen vom Gesicht her. Wenn ich die heute in der Innenstadt oder vor dem Hotel treffe, versuche ich denen auf jeden Fall ein Armband zu geben.
Sollte ich Taylor persönlich über den Weg laufen, würde ich ihr gerne auch eines schenken, aber ich vermute, ich würde spontan vor Schreck verstummen (lacht). Erstmal freue ich mich auf das Konzert heute. Ich habe über dreihundert Euro für meinen Platz bezahlt. Das ist sehr viel Geld für mich, aber Taylor ist das ganze Drama wert.
Meine Mutter kommt zwar mit, die hat aber einen anderen Promi im Auge: Tim Mälzer. Bei dem wird noch gegessen, wenn wir schon in Hamburg sind."
"Seit einem Jahr bin ich Swiftie. Durch Taylor habe ich das Gefühl, dass es jemanden gibt, der mir immer zuhört und ich fühle mich auch mit ihren Fans verbunden, allein schon durch die Armbänder. 16 Stück trage ich heute.
Meine Mutter und ich haben leider keine Tickets mehr für das Konzert bekommen, auch wenn wir es bis gestern Abend noch versucht haben. Jetzt werden wir uns heute trotzdem vors Stadion setzen und einfach der Musik zuhören, wenn wir schon da sind. Eigentlich wohnen wir in Siegen.
Hier, vor der Tiefgarage ihres Hotels, könnte man ihr ja theoretisch begegnen, aber ehrlich gesagt, würde ich vermutlich nur stumm dastehen, wenn sie plötzlich um die Ecke käme. Allein sie wenige Meter von mir entfernt zu wissen, fühlt sich aber schon besonders an. Mein Papa und mein Bruder verstehen das nicht ganz und sind nicht dabei – auch gut. Das mit Taylor ist mehr so ein Ding zwischen Mutter und Tochter."
"Ich bin mit zwei Freundinnen aus Bayern angereist. Alle möglichen Züge sind ausgefallen, der Horror. Wir mussten erstmal mit dem Auto nach Würzburg und von da aus dann acht Stunden hoch in den Norden. Das ist Commitment, würde ich sagen. Vor allem, weil es morgen schon wieder zurückgeht nach Hause. Aber es lohnt sich.
122 Euro haben wir pro Ticket gezahlt, vor ziemlich genau einem Jahr, was ja noch voll in Ordnung ist. Irgendwie total surreal, dass man sich ein Jahr lang auf ein Konzert freut und jetzt ist es so weit. Gestern haben wir ihre Stimme schon gehört, als wir abends beim Merch-Shop an der Konzerthalle standen. So krass.
Für uns bedeutet Taylor Swift Freundschaft, das ist eines der Bindeglieder unter uns Mädels, weil wir sie schon als Teenies zusammen gehört haben. Dieser Girlstrip ist also nicht nur für Taylor Swift, sondern auch eine kleine Hommage an uns gegenseitig."