Die meisten kennen die britische Schauspielerin Emilia Clarke in ihrer Rolle der Daenerys Targaryen aus der Erfolgsserie "Game of Thrones". Nach dem großen Finale im Mai diesen Jahres war es für die Drachenmutter an der Zeit, sich nach neuen Projekten umzuschauen. Ihr erster Film nach dem "GoT"-Ende kommt am 14. November in die deutschen Kino.
Bei "Last Christmas" handelt es sich – der Name legt es nahe – um eine weihnachtliche Liebeskömodie. Thematisch könnte es also nicht weiter weg von Clarkes Alter Ego sein. Watson verrät euch, ob sich der Film dennoch lohnt.
Es geht um Katarina, gespielt von Clarke, die als Weihnachtselfe in einem 365-Tage-Christmas-Shop arbeitet. Die vom Pech verfolgte und zugegebenermaßen nicht immer freundlichste junge Frau trifft den ziemlich penetranten Tom, der auf Teufel komm raus mit ihr spazieren gehen will. Als Katarina sich schließlich überreden lässt, ahnt sie noch nicht welche weitreichenden Konsequenzen dieser Spaziergang für ihr Leben haben wird.
Wenn diese Zusammenfassung für euch so klingt, als hätte der Film die gleiche erzählerische Tiefe wie der gleichnamige Song von Wham!, dann liegt ihr gar nicht so falsch – denn tatsächlich basiert der Streifen auf diesem.
Wir könnten jetzt bemängeln, dass der Film zu viele große Themen aufmacht, wie Homosexualität, Brexit, Fremdenhass. Ein bisschen wie ein Russisch Roulette der Sozialkritik, nur, dass sich die Macher wohl dachten: Warum nur ein Thema abhandeln, wenn wir auch alle haben können? Die Folge: Nicht ein einziger Problembereich wird wirklich genauer beleuchtet.
Aber: "Last Christmas" ist ein Weihnachtsfilm und Weihnachten ist das Fest der Liebe, also sind wir mal nicht so und konzentrieren uns auf die positiven Aspekte des Films. Und davon hat er auch eine Menge!
Zum einen wären da die allesamt sympathischen Charaktere: eine mal quirlige, mal mürrische Emilia Clarke mit blond-lockigem Bob (statt der typischen weißen Daenerys-Mähne) und permanent verschmiertem Augen-Make-Up. An ihrer Seite der herrlich strange Henry Golding, den man bereits aus der erfolgreichen Komödie "Crazy Rich Asians" kennt.
Ganz weit weg von der Drachenmutter kann sich Clarke hier von ihrer süßen, chaotischen und wundervoll normalen Seite zeigen und bis auf ein winziges Detail (achtet während des Films mal auf ihr Handgelenk) erinnert nichts mehr an ihre ikonische Rolle.
Daneben fällt auch der überraschend originelle Humor des Films auf, aber auch Drama-Fans kommen auf ihre Kosten – denn wir müssen gestehen, dass wir beim Schauen sogar ein paar Tränchen verdrückt haben. Dazu gibt es sogar noch gratis Ohrwürmer, denn – so viel sei verraten – "Last Christmas" kommt nicht nur im Titel vor.
Kurz: "Last Christmas" hat alles, was ein Weihnachtsfilm braucht: sympathische Charaktere, Witz, eine Feel-Good-Message und natürlich eine ordentliche Portion Drama, abgerundet mit omnipräsenten Lichterketten und George Michaels Säuseln im Hintergrund. Natürlich geht der Film hierbei nicht groß in die Tiefe, aber seien wir einmal ehrlich, will man das bei einem Film fürs Fest überhaupt?
Also macht es einfach wie wir, lehnt euch zurück, genießt den zuckersüßen Kitsch und packt direkt nach dem Film "Last Christmas" in Dauerschleife in die Playlist. Und wenn ihr sagt, dass das nicht so euer Ding ist, dann binged im Anschluss doch einfach nochmal "Game of Thrones".
(ks)