Es sind weder Bilder vom Mars, noch hat sie jemand mit Photoshop bearbeitet. Am Wochenende leuchtete der Himmel über der indonesischen Provinz Jambi blutrot. Der Grund sind Waldbrände, die aktuell in großen Teilen des südostasiatischen Inselstaates wüten und diese in dichten Qualm hüllen. Ein physikalisches Phänomen, die Rayleigh-Streuung lässt den Himmel rot erscheinen.
Dass zu dieser Zeit des Jahres in Indonesien Wälder brennen, ist nichts Ungewöhnliches. Von Juli bis Oktober nutzen Landwirte die Trockenzeit, sie roden Bäume, um Anbauflächen für Palmöl-, Zellstoff- und Papierplantagen zu schaffen. Eigentlich ist Brandrodung in Indonesien verboten, da die Waldbrände, wie aktuell, oft außer Kontrolle geraten. Nach Angaben der Nationalen Katastrophenschutzbehörde des Schwellenlandes sind bereits in den ersten acht Monaten dieses Jahres über 300.000 Hektar Land verbrannt. (bbc.com)
Dass der Himmel aktuell rot aussieht, ist mit der sogenannten Rayleigh-Streuung zu erklären. Das physikalische Prinzip ist benannt nach dem Engländer John William Strutt, dritter Baron Rayleigh, der das physikalische Prinzip im 19. Jahrhundert entdeckte. Die Rayleigh-Streuung ist für alle verschiedenen Himmelsfarben verantwortlich. Sie verursacht zum Beispiel auch den blauen Himmel am Tag und den roten, wenn abends die Sonne unter- beziehungsweise morgens aufgeht – je nach Sonnenstand, und je nach dem, wie sich das Licht in Staub- oder Wasserpartikeln bricht, die sich in der Atmosphäre befinden.
Die Beschaffenheit und Größe der Staubpartikel, die am Wochenende in Indonesien in der Luft herumflogen, ließ das Licht also derart brechen, dass der Himmel rot erschien.
Wegen der starken Rauchentwicklung und der Feinstaubbelastung haben Fachleute vor Ort vor gesundheitlichen Schäden gewarnt. Laut indonesischer Medienberichte sind auch schon Schulen geschlossen und Flüge gecancelt worden. Umweltschützer warnen, da die Brände die Situation von Tierarten verschlimmern, die vom Aussterben bedroht sind, zum Beispiel Orang-Utans. (spiegel.de)
(as)