Mobilität & Verkehr
31.03.2018, 10:2031.03.2018, 10:35
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Galt bisher als Dieselskandal-frei: BMW.Bild: dpa
Der Dieselskandal weitet sich aus. Nun ist offenbar auch BMW betroffen.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat
einen Rückruf von mehr als 11.000 BMW -Dieselautos
angeordnet, damit unzulässige Abschalteinrichtungen bei der
Abgasreinigung entfernt werden.
Diese Fahrzeugtypen sind betroffen:
Der Bescheid vom 13. März betrifft diese Fahrzeugtypen:
- BMW 750 3.0 Diesel Euro 6
- BMW M550 3.0 Diesel Euro 6
Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" über den Rückruf
berichtet.
Die von BMW vorgelegte technische Änderung an den
Fahrzeugen werde derzeit vom KBA geprüft, sie solle zeitnah
freigegeben werden, erklärte das Ministerium.
Ein BMW-Sprecher bestätigte am Freitag, dass es sich um genau die
Modelle handelte, für die das Unternehmen bereits vor Wochen einen
Rückruf angekündigt hatte.
Falsche Software oder gezielte Manipulation?
BMW hatte im Februar mitgeteilt, dass mehr
als 11 000 Dieselautos mit einer falschen Abgas-Software ausgestattet
worden seien.
BMW gehe davon aus, dass es sich bei dem Vorfall um eine
fehlerhafte Software-Zuordnung handelt und nicht um eine gezielte
Manipulation der Abgasreinigung, bekräftigte ein BMW-Sprecher am
Freitag.
Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte allerdings die BMW-Zentrale
vor knapp zwei Wochen durchsucht und Ermittlungen wegen
Betrugsverdachts bei der Abgas-Reinigung eingeleitet.
So erklärt BMW die falsche Abgas-Software in ihren Dieselautos
Laut BMW war das Programm für die SUV-Modelle X5 und X6 mit dem gleichen Motor entwickelt, aber irrtümlich auch auf zwei 5er und 7er-Modelle aus den Baujahren 2012 bis 2017 aufgespielt worden - bei den älteren Wagen erst bei Updates in der Werkstatt. Die Software war aber für diese Wagen nicht geeignet, deshalb funktionierte die Abgasreinigung nicht mehr korrekt. Für die betroffenen Fahrzeuge werde nach Genehmigung durch die zuständigen Behörden eine korrigierte Software bereitgestellt.
Nach dem "Spiegel"-Bericht war ein 7er BMW erstmals im Mai 2017
bei Messungen der Deutschen Umwelthilfe mit drastisch überhöhten
Stickoxidemissionen aufgefallen. Als das KBA Anfang des Jahres einen
Wagen habe prüfen wollen, sei der Fall ins Rollen gekommen.
Der Händler, bei dem der Wagen besorgt werden sollte, habe wohl
eine Meldung an den Konzern gemacht, schreibt das Magazin. Daraufhin
hätten die BMW-Ingenieure das Fahrzeug zu einem vermeintlichen
Service ins Werk zurück beordern wollen.
BMW weist Vorwürfe zurück
Das Unternehmen weist diesen Vorwurf deutlich zurück: Man habe zu
keinem Zeitpunkt versucht, den Wagen vor der Prüfung einem "vermeintlichen Service" zu unterziehen, sagte ein Sprecher.
Die
falsche Zuordnung der Software sei bei internen Test festgestellt
worden.
Der "Spiegel" hatte dazu geschrieben, das Verhalten sei den
Beamten verdächtig vorgekommen, sie hätten die BMW-Verantwortlichen
zu einer Anhörung einbestellt.
Dabei hätten die Ingenieure erklärt,
es sei "irrtümlich" eine falsche Software auf die Wagen aufgespielt
worden, die eigentlich für andere Modelle vorgesehen war.
(ts/dpa)
Dieser Text ist garantiert Dieselskandal-frei: