Es ist das Ende einer Ära in der noch gar nicht so alten Geschichte der Luftfahrt: Der US-Flugzeugbauer Boeing stellt in zwei Jahren die Produktion seines legendären Großraumflugzeugs 747 ein. Die Herstellung der Jumbo Jets werde 2022 auslaufen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Das Flugzeug mit dem charakteristischen Buckel war 1970 in Betrieb genommen worden. Lange Zeit war die Boeing 747 das größte Passagierflugzeug der Welt. In der Maschine finden mehr als 600 Menschen Platz.
Die gigantische Maschine revolutionierte die Luftfahrt – nie zuvor war es möglich gewesen, so viele Menschen auf einmal so schnell über so weite Distanzen zu befördern, wie mit der 747. In der Folge wurden Tickets für mehr Menschen erschwinglich, der Status des Fliegens als Luxusgut endete endgültig.
Für viele Fluggesellschaften sind so große Flugzeuge allerdings angesichts des hohen Treibstoffverbrauchs nicht mehr rentabel. Sie setzen auf kleinere Maschinen, die ihnen mehr Flexibilität verschaffen. Boeing verwies am Mittwoch auch auf den massiven Rückgang des Flugverkehrs infolge der Coronavirus-Pandemie – und die langfristigen Auswirkungen der Krise auf die Luftfahrt.
Der Boeing-Konkurrent Airbus hatte im Februar 2019 das Aus für seinen Riesenflieger A380 verkündet, der die Boeing 747 als größtes Passagierflugzeug der Welt abgelöst hatte. Der europäische Flugzeugbauer hatte damit die Konsequenzen aus der fehlenden Nachfrage nach dem doppelstöckigen Riesenjet gezogen.
(pcl/afp)