Seit mit Air Berlin die zweitgrößte deutsche Airline pleite ging, ist der europäische Luftfahrtmarkt in Aufruhr. Für die Fluggesellschaften stehen große Fragen und Probleme an, die sie beantworten, bzw. lösen müssen:
Und als wären all diese Probleme noch nicht genug, streiken in Frankreich regelmäßig die Fluglotsen und legen den Luftraum zwischen Nizza und Lille komplett lahm.
Heute beginnen in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland bereits die Sommerferien. Der Flughafen Frankfurt warnte schon in den vergangenen Wochen, es könne eng werden. Und es kam, wie es kommen musste. Schon am Vormittag haben sich Schlangen an Personenkontrollen und Check-in-Schaltern gebildet.
"Das Aufkommen ist bereits sehr hoch", sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport . Dies sei aber auch zu erwarten gewesen. "Von Chaos ist keine Rede." Mehr als 220 000 Passagiere werden am Freitag erwartet. Reisende wurden aufgerufen, sich drei Stunden vor Abflug am Airport einzufinden und das Handgepäck möglichst aufzugeben.
Eine andere deutsche Airline hat ihre leidgeprüften Passagiere heute sogar um Entschuldigung gebeten. Eurowings gab zu, dass die Übernahme großer Teile der Air Berlin-Konkursmasse nicht so reibungslos läuft, wie zunächst angekündigt. Der Fluganbierter entschuldigt sich für Ausfälle, Wartezeiten, Flugplanänderungen, Zumutungen und Verspätungen – und gib Überforderung zu.
Eurowings betont, nie zuvor habe es "im europäischen Luftverkehr einen derart gravierenden Marktaustritt gegeben."
Man arbeite daran, die Probleme zu beheben betont die Airline und beklagt außerdem die Streiks der französischen Fluglotsen und die generellen Personal-Engpässe, unter denen gerade die gesamte Branche ächzt. Auch Unwetter wären in den vergangenen Wochen und Monaten oft ein Problem gewesen.
Das Einbinden der neuen Maschinen sei soweit abgeschlossen, berichtet Eurowings. Von dieser Seite solle der Flugbetrieb wieder zuverlässiger werden. Auf Streiks und Unwetter habe man jedoch keinen Einfluss.
Die Lufthansa, deren Tochterfirma Eurowings ist, hat im ersten Halbjahr schon mehr Flüge streichen müssen als im gesamten vergangenen Jahr. Zudem sei die Pünktlichkeit auf ein für unakzeptables Niveau gesunken, erklärte die Lufthansa in einem am Freitag veröffentlichten Entschuldigungsschreiben an Kunden. Es habe sich um rund 2.800 Ausfälle gehandelt, erklärte das Unternehmen.
Eurowings-Chef Thorsten Dirks sagt, bis Ende Juli solle der Flugbetrieb wieder zuverlässiger werden.
(mit rtr)