Nachhaltigkeit
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Biosprit ab 2023 aus Stroh und Gülle statt aus Palmöl

Farmerin im Kornfeld
Ein nachhaltiger Ertrag von Rohstoffen bedeutet, auf die Nutzung von Palmöl zu verzichten und anstatt dessen Abfall- und Reststoffe zu verwenden (Symbolbild).Bild: iStockphoto / Scharfsinn86
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Revolution in der Kraftstoffproduktion: Gülle und Stroh ersetzen ab 2023 Palmöl

02.10.2021, 11:31
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Die Bundesregierung verbannt den Rohstoff Palmöl ab 2023 aus der Treibhausgasminderungs-Quote. Für die Flora und Fauna rund um den Äquator ist das eine gute Nachricht. Bislang war es Energiekonzernen erlaubt, ihren Biokraftstoffen Palmöl beizumischen. Wer sich einmal näher mit dem Einsatz von Palmöl in der Industrie beschäftigt hat, wird feststellen, dass der Rohstoff in vielen Lebensmitteln enthalten und auch fast immer Teil von Biosprit ist. Laut WWF enthält zudem jedes zweite Lebensmittel im Supermarktregal Palmöl. Bei Biosprit ist es ebenfalls eine beliebte Rohstoffbeigabe, da günstig und ergiebig. Die Auswirkungen des Anbaus der Palmen sind jedoch verheerend.

19 Millionen Hektar beträgt die Anbaufläche von Palmen rund um den Äquator. Mit der Rodung und Umwandlung dieser Flächen werden die dort lebenden Tiere aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben. Tiger, Orang-Utans und viele Vogelarten kommen durch die Zerstörung der Wälder ums Leben oder verlieren ihr Zuhause. Weltweit steigt die Nachfrage nach dem billigen Rohstoff Palmöl - die dadurch verursachten Probleme jedoch gleichermaßen.

Der Anteil von Palmöl in Biokraftstoffen beträgt in Deutschland zur Zeit 20 Prozent

Die Entscheidung der Bundesregierung diesbezüglich lässt hoffen. Bis 2023 soll das Palmöl, welches bislang in Biokraftstoffen eingesetzt wurde, durch nachhaltige Stoffe wie Stroh und Gülle ersetzt werden. Nicht zuletzt auch, um die sogenannte Klima-Quote zu erfüllen. Die am 22. September 2021 beschlossene Verordnung zum Verzicht auf Palmöl fußt auf dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote, das der Bundestag im Mai 2021 verabschiedet hatte. Nachhaltig gewonnene Kraftstoffe aus Abfall- und Restprodukten – darunter auch Stroh und Gülle – werden das Palmöl zukünftig ersetzen.

"Klimafreundliche Kraftstoffe leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz im Verkehr. Doch was gut fürs Klima ist, darf nicht der Umwelt schaden. Daher verbannt Deutschland Palmöl ab 2023 aus dem Tank. Denn für Biosprit Wälder zu roden, Moore trockenzulegen und Natur zu zerstören ist nicht hinnehmbar.
Svenja Schulze, Bundesumweltministerin bmu.de

Bisher fiel die Anwendung von Palmöl bei den Biokraftstoffen unter die Treibhausgasminderung-Quote. Diese Quote ist dazu gedacht, Treibhausgase und Emissionen zu minimieren. Dieses letzte Schlupfloch, Palmöl für Kraftstoff zu nutzen, wird mit der neuen Regelung nun ab 2023 geschlossen.

(lmk)

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