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Wind- und Solarenergie überholen Kohle bei der Stromerzeugung weltweit

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In Wind- und Solarenergie steckt viel Potenzial.Bild: dpa / Patrick Pleul
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Rekord: Weltweit erstmals mehr Strom aus Wind und Sonne als aus Kohle

Eine neue Analyse zeigt: Der globale Energiemix verändert sich. Erneuerbare Energien überholen Kohle – vor allem dank zweier Länder, denen sonst viel Umweltverschmutzung vorgeworfen wird.
07.10.2025, 14:1907.10.2025, 14:19

Wind- und Solarenergie haben im ersten Halbjahr 2025 erstmals weltweit mehr Strom produziert als Kohlekraftwerke. Das geht aus einer Analyse der Klima-Denkfabrik Ember hervor. Damit könnte sich ein entscheidender Wendepunkt im globalen Stromsystem abzeichnen.

Laut dem Bericht stieg die Solarstromproduktion im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Drittel – genug, um rund 83 Prozent des globalen Mehrbedarfs an Strom zu decken. Auch Windkraft legte leicht zu. Insgesamt konnten erneuerbare Energien damit zum ersten Mal fossile Energieträger wie Kohle und Gas zurückdrängen.

"Solar- und Windenergie wachsen inzwischen schnell genug, um mit dem steigenden Strombedarf der Welt Schritt zu halten", sagt Małgorzata Wiatros-Motyka, leitende Stromanalystin bei Ember und Autorin des Berichts dem "Guardian". Sie spricht von einem "entscheidenden Wendepunkt" – dem Beginn einer neuen Phase, in der saubere Energiequellen den globalen Bedarf zunehmend decken können.

China und Indien treiben den Wandel

Besonders China und Indien waren im ersten Halbjahr 2025 treibende Kräfte hinter dem Wachstum der Erneuerbaren. China allein baute mehr erneuerbare Kapazitäten auf als der Rest der Welt zusammen – was dort zu einem Rückgang der fossilen Stromerzeugung um zwei Prozent führte.

In Indien überstieg der Ausbau erneuerbarer Energien sogar das Wachstum des Strombedarfs – der in diesem Jahr vergleichsweise schwach ausfiel. Als Folge sank der Kohleverbrauch um 3,1 Prozent, der Gaseinsatz sogar um ganze 34 Prozent.

USA und EU: Fossile Energien weiter gefragt

Anders sieht es in den westlichen Industrienationen aus: In den USA wuchs der Strombedarf schneller als der Ausbau der Erneuerbaren. Das führte zu einem Anstieg der Kohlenutzung um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Auch in der EU stieg der Energiebedarf leicht. Doch ungünstige Wetterbedingungen – wenig Wind und wenig Wasser – sorgten dafür, dass auch hier Kohle (+1,1 Prozent) und Gas (+14 Prozent) wieder stärker genutzt wurden, obwohl der Anteil der Solarenergie weiter zunahm.

Ein zusätzlicher Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass sich die weltweiten Kapazitäten erneuerbarer Energiequellen bis 2030 mehr als verdoppeln könnten. Rund 80 Prozent des Zuwachses sollen dabei auf Solarkraft entfallen. Neben China wird Indien in den kommenden Jahren zum zweitgrößten Wachstumsmarkt, heißt es laut dem "Guardian" weiter.

IEA-Direktor Fatih Birol sieht auch neue Märkte auf dem Vormarsch: "Solarenergie wird in Ländern wie Saudi-Arabien, Pakistan und Teilen Südostasiens stark zulegen."

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