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Eizellen aus Hautzellen: Durchbruch für Reproduktionsmedizin gelungen

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Die neuen Erkenntnisse könnten die Reproduktionsmedizin revolutionieren.Bild: imago images/ Dmitri Maruta
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Reproduktionsmedizin: US-Forschern gelingt Durchbruch für unfruchtbare Personen

US-Forscher:innen ist nach eigenen Angaben erstmals die Umwandlung menschlicher Hautzellen in befruchtungsfähige Eizellen gelungen. Davon könnten in Zukunft sowohl unfruchtbare Frauen als auch homosexuelle Paare profitieren.
01.10.2025, 15:1601.10.2025, 15:16

Wer sich seinen Kinderwunsch auf natürlichem Weg nicht erfüllen kann, hat mit Wegen wie Adoption oder Leihmutterschaft theoretisch mehrere Optionen. Doch diese sind mitunter sehr langwierig, kostenintensiv und am Ende nicht sicher von Erfolg gekrönt.

US-Wissenschaftler:innen haben nun aber eine weitere Möglichkeit getestet, die vor allem unfruchtbaren Personen und homosexuellen Paaren Hoffnung machen dürfte. Den Forscher:innen ist es nämlich erstmals gelungen, menschliche Hautzellen in befruchtungsfähige Eizellen umzuwandeln.

Wie die Wissenschaftler:innen am Dienstag in der Zeitschrift "Nature Communications" bekanntgaben, verwendeten sie im Labor dafür die DNA von Menschen. Zuvor war das Verfahren lediglich bei Mäusen angewandt worden.

Geklontes Schaf Dolly: Technik auch beim Menschen sinnvoll?

Für ihre Studie entfernten die Forschenden zunächst den Zellkern aus menschlichen Hautzellen und übertrugen ihn anschließend in eine Spendereizelle, deren Zellkern zuvor entfernt worden war. Diese Technik wird auch als somatischer Zellkerntransfer bezeichnet und kam schon 1996 zum Klonen des berühmten Schafs Dolly zum Einsatz.

Allerdings galt es noch ein entscheidendes Problem zu lösen: Eizellen haben 23 Chromosomen, Hautzellen hingegen 46. Den Wissenschaftler:innen gelang es im Rahmen der Studie nun aber, diese zusätzlichen Chromosomen mithilfe eines speziellen Verfahrens zu entfernen, das die normale Zellteilung imitiert.

Die Forschenden stellten schließlich 82 heranreifende Eizellen her, die dann durch In-vitro-Fertilisation (IVF) im Labor künstlich mit Spermien befruchtet wurden. Nach sechs Tagen hatten sich weniger als neun Prozent der Embryonen so weit entwickelt, dass eine Übertragung in die Gebärmutter einer Frau möglich gewesen wäre. Die Embryonen wiesen aber eine Reihe von Anomalien auf, sodass das Experiment beendet wurde.

Die britische Forscherin Ying Cheong lobte die Studie dennoch als "hochinteressanten" Durchbruch. Zum ersten Mal hätten Wissenschaftler:innen gezeigt, "dass DNA aus gewöhnlichen Körperzellen in eine Eizelle eingebracht, aktiviert und dazu gebracht werden kann, ihre Chromosomen zu halbieren", sagte die Reproduktionsmedizinerin von der Universität Southampton.

Dabei würden "die speziellen Schritte nachgeahmt, die normalerweise zur Bildung von Eizellen und Spermien führen".

Hoffnung für unfruchtbare Personen und homosexuelle Paare

Wenn sich das Verfahren dauerhaft als erfolgreich erweisen sollte, könnte es den Studienautor:innen zufolge unfruchtbaren oder älteren Frauen dabei helfen, eigene Kinder zu bekommen. Auch gleichgeschlechtlichen Paaren könnte das Verfahren ermöglichen, "ein Kind zu bekommen, das genetisch mit beiden Partnern verwandt ist", sagte die Mitautorin Paula Amato von der Oregon Health & Science University.

Im Fall zwei Männer würde eine Person also eine Hautzelle spenden, die zu einer Eizelle umgewandelt wird. Die wiederum würde dann mit dem Samen des anderen Mannes befruchtet werden.

Die Studie mit menschlicher DNA stellt einen bedeutenden Fortschritt dar, allerdings räumen die Forscher:innen ein, dass das Verfahren noch Jahre davon entfernt ist, potenziellen Eltern zur Verfügung zu stehen. Die größte Hürde besteht Amato zufolge darin, "genetisch normale Eizellen mit der richtigen Anzahl und dem richtigen Satz an Chromosomen zu erhalten". Doch der erste Grundstein für die bahnbrechende Forschung ist gelegt.

(mit Material von afp)

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