In diesen Tagen macht auf Twitter und Instagram ein neuer Hashtag die Runde: #ThisIsNotConsent (auf Deutsch etwa: Das ist keine Zustimmung). Zahlreiche Frauen nutzen den Hashtag, um Fotos ihrer Reizwäsche auf Social Media zu veröffentlichen.
Vor Gericht berichtete ein Zeuge, dass der Mann das Mädchen am Hals gewürgt habe – und 30 Meter zum Ort der mutmaßlichen Tatorts geschleift habe. Diese Schilderungen stritt der Angeklagte ab. Zeugen für die verhandelte mutmaßliche Tat gibt es keine.
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Die zwölfköpfige Jury (in der auch vier Frauen saßen) sprach den Angeklagten einstimmig frei. Die Entscheidung der Schöffen sorgte im Internet für Aufsehen: Seit der vergangenen Wochen teilen Frauen unter #ThisIsNotConsent Fotos ihrer Reizwäsche, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Argumentation der Strafverteidigerin (im Grunde: Reizwäsche = Einladung zum Geschlechtsverkehr) falsch ist.
Im Rahmen einer EU-weiten Befragung erklärten, neun Prozent der Iren, dass man für Geschlechtsverkehr nicht nach dem Einverständnis des Gegenübers fragen müsse, wenn dieser oder diese "provokativ" gekleidet sei. ("Independent")
Noeline Blackwell, die für eine Organisation arbeitet, die Missbrauchsopfern in Irland hilft, sagt: "Solche Mythen spielen natürlich auch vor Gericht eine Rolle."
Der #ThisIsNotConsent-Protest hat Folgen: In Irland soll nun untersucht werden, wie in dem Land künftig Fälle sexuelle Nötigung verhandelt werden.
(pb)