Wie viele Gedanken sich Frauen oft machen, wenn sie nach der Dämmerung das Haus verlassen, ist einigen Männern gar nicht klar. Um das zu ändern hat Aktivistin Danielle Muscato jetzt im Internet Frauen dazu aufgefordert, zu erzählen, was sie denn treiben würden, wenn sie abends auf der Straße garantiert unter sich wären.
Und die Antworten sind eindeutig: Vor allem in Ruhe Laufen gehen (im Sport-BH), aber auch einfach mal Pfefferspray zuhause lassen oder laut Musik über Kopfhörer einschalten waren ganz weit oben auf der Liste der Wünsche.
Die Amerikanerin Danielle Muscato ist selbst vor vier Jahren noch als Mann unterwegs gewesen, sie sagt, damals habe sie bestimmt Ängste schlichtweg nie gehabt und kenne deswegen den Vergleich. Sie bezeichnet das Gefühl, nachts sorglos durch die Gegend laufen zu können als "männliches Privileg". Als Frau habe sie hingegen Belästigung, Verfolgung und sogar Vergewaltigung erlebt.
Viele Kommentatoren beschweren sich, Danielle Muscato würde alle Männer als Bösewichte verallgemeinert. Das sei aber nicht der springende Punkt, sagt sie. Sie fordere ja nicht ernsthaft eine Ausgangssperre.
"Es geht hier auch nicht nur um Vergewaltiger und gruselige Typen", erklärt sie weiter – sondern um ein Gedankenspiel. Um die schlichte Erkenntnis, dass Frauen andere Sicherheitsvorkehrungen treffen als Männer – und es doch schöner wäre, wäre das nicht mehr nötig...