
Dieter Nuhr.bild: imago images/team2
Prominente
17.12.2019, 15:5817.12.2019, 15:58
In den vergangenen Wochen gab es einen großen Rummel um den Satiriker Dieter Nuhr. Erst fiel er mehrfach mit Spott über Klimaaktivistin Greta Thunberg und die Bewegung "Fridays For Future" auf. Dann hatte eine Zeitung angebliche Aussagen Nuhrs über Thunberg in einen falschen Zusammenhang gebracht und ihm unterstellt, sie mit Hitler und Stalin verglichen zu haben. Diese Sätze hatte Nuhr auf der Bühne so aber überhaupt nicht getätigt. Dennoch: Die Meldung wurde aufgegriffen und weiterverbreitet. Viele wüteten daraufhin in sozialen Netzwerken über Nuhr, manche forderten sogar die Absetzung seiner Show.
Die "Rheinische Post" (Samstag) hat mit dem 59-jährigen Kabarettisten nun ein Interview "über die Herausforderungen von Satire in aufgeregten Zeiten" geführt.
Dieter Nuhr: "Wehret den Anfängen"
Nuhr erklärt in dem Gespräch, dass er Bestrebungen sehe, die Meinungsfreiheit in Deutschland einzuschränken: "Auf der linken Seite von denen, die glauben, die Demokratie sei nicht schnell genug im Kampf gegen den Klimawandel, rechts von den Völkischen." Da sei "höchste Vorsicht" geboten. Einzelne versuchten, "die Deutungshoheit zu erringen", man höre "sowohl von Klimaaktivisten als auch von der AfD beunruhigende Demokratie-Relativierungen." Nuhr weiter: "Wehret den Anfängen."
Die sozialen Medien hätten dazu geführt, dass sich der Ton verändert hat: Der Andersdenkende werde nicht mehr respektiert, sondern als Gegner betrachtet. Nuhr findet, dass Argumente kaum noch zählen beziehungsweise die Argumente der Gegenseite "heute gerne als feindlicher Akt bewertet" werden. Das liege vor allem an der Anonymität im Internet.
Dieter Nuhr über Martin Sonneborn
Darauf angesprochen, dass berühmte Satiriker wie Martin Sonneborn gegen Nuhr Stellung bezogen haben, und ob es eine Lagerbildung in der Kabarettszene gebe, sagte er, dass er Sonneborn weder für prominent, noch für einen Satiriker halte: "Er macht den klassischen Krawall, der mich nicht interessiert, der auch über die eigene Blase nicht hinaus wirkt."
Er könne keine Rücksicht darauf nehmen, was Kollegen denken. Mit einigen sei er über seine Sendungen verbunden oder befreundet: "Das ist schön. Was mit den anderen ist, geht irgendwie an mir vorbei."
(as)
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