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Italien-Urlaub: Capri verhängt drastisches Verbot zum Wohl von Touristen

CAPRI, ITALY - SEPTEMBER 22, 2023: Holiday makers relax at Marina Piccola on Capri Island, famed for rugged landscape, upscale hotels and luxury designer shopping Model Released Property Released xkwx ...
Mit seinen Traumstränden lockt Capri jedes Jahr Zehntausende Urlauber:innen an. Bild: imago images / Pond5 Images
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Italien-Urlaub: Capri führt drastisches Verbot zum Wohl von Touristen ein

Viele überlaufene Urlaubsorte wollen Tourist:innen inzwischen eher loswerden. Capri hingegen sendet mit einer neuen Verordnung das gegenteilige Signal.
17.06.2025, 08:1217.06.2025, 08:13
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Die italienische Insel Capri, weltbekanntes Postkartenidyll im Golf von Neapel, platzt in den Sommermonaten aus allen Nähten. Zehntausende Tourist:innen stürmen täglich das kleine Eiland – und werden häufig direkt am Hafen von aufdringlichen Händler:innen empfangen, die sie mit mehr oder weniger verlockenden Angeboten in Restaurants, auf Ausflugsboote oder zu dubiosen Touren locken wollen.

Damit soll jetzt Schluss sein – zumindest, wenn es nach Capris Bürgermeister geht. Der Lokalpolitiker namens Paolo Falco hat kurz vor Start der Hochsaison eine Verordnung erlassen, mit der er den drängelnden Händler:innen den Stecker ziehen will.

Ab sofort ist es auf Capri verboten, Tourist:innen auf der Straße mit Flyern, Speisekarten oder anderen Werbematerialien zu belagern – egal ob für Restaurants, Bootstouren oder Ausflüge. Die Message: mehr Dolce Vita, weniger Dauer-Werbe-Beschallung.

Neue Verordnung gegen aufdringliche Händler auf Capri

Damit das Werbeverbot nicht nur auf dem Papier steht, will die Polizei verstärkt kontrollieren. Wer gegen die neue Regel verstößt, muss mit Bußgeld rechnen – im Extremfall kann sogar die Lizenz entzogen werden.

Die Maßnahme kommt nicht aus dem Nichts: Jeden Tag strömen im Sommer Zehntausende Menschen auf die italienische Insel – und treffen dort auf nur rund 15.000 Einheimische. Schon kurz nach der Ankunft am Hafen geht’s für viele los mit den ersten Angeboten. Bootsrundfahrten und Mittagessen zum "Sonderpreis" – was wie ein Schnäppchen klingt, ist oft einfach nur penetrant.

Bürgermeister Falco appelliert darum auch an die Unternehmer:innen der Insel. Capri dürfe nicht einfach zur Tourismuszone ohne Seele verkommen: "Wir können nicht alle Hotels an Araber verkaufen wie in Monte-Carlo oder St. Vincent und ihnen das Feld überlassen. Oder die Insel nach dem Sommer zumachen", sagt er.

Eine Formulierung, die allerdings zurecht für Diskussionen sorgt. Schließlich pauschalisiert der Bürgermeister hier stark und schürt Vorurteile gegen Menschen arabischer Herkunft.

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Italien: Verbraucherverband lobt Schutz von Urlaubern

Unterstützung für den Vorstoß kommt vom italienischen Verbraucherschutzverband, der den neuen Schutz für Tourist:innen feiert. "Es ist an der Zeit zu sagen: Genug ist genug", lässt der Verband verlauten. In den vergangenen Jahren hätten die Versuche, Tourist:innen auszunutzen, erheblich zugenommen.

Zudem müssten Capris Identität und die Schönheit der Insel endlich besser geschützt werden. Ebenso die Menschen, die dort wohnen – und die, die gerne wiederkommen würden.

(mit Material der dpa)

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