Danket dem Herrn: Mehrere Bundesländer haben am 31. Oktober frei. Bild: www.imago-images.de / Jens Schlueter
Alltagsfrage
Und? Was macht ihr so, wenn ihr gesündigt habt? Nun, vor etwas mehr als 500 Jahren war es in solchen Fällen üblich, eine Zahlung für einen kirchlichen Ablassbrief zu leisten. Dieser sollte uns von den Sünden bereinigen. Gut für die Reichen, denn vor allem diese konnten sich den Spaß leisten.
Das läuft heute nicht mehr so. Stattdessen haben einige Bundesländer am 31. Oktober frei. Was das eine mit dem Anderen zu tun hat?
Wir erklären euch, wie der Reformationstag enstanden ist, und in welchen Bundesländern er auch heute noch als gesetzlicher Feiertag gilt.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Reformationstag: Was ist das überhaupt?
Dass die Kirche Zahlungen von Gläubigen für deren Sünden entgegennahm, sollte sich im Jahre 1517 ändern. Verantwortlich dafür war ein Dude namens Martin Luther. Der damalige Mönch und Theologie-Professor glaubte nicht, dass uns die erwähnten Ablassbriefe erlösen könnten. Denn: Das sei durch den Tod Jesu Christi bereits geschehen.
Neben dem Ablasshandel fand Luther aber noch einige weitere Sitten der katholischen Kirche schwierig. Er schrieb deshalb 95 Thesen, im Prinzip Verbesserungsvorschläge an die Kleriker, auf, die eine Reform einleiten sollten. Mit diesen schmückte er am 31. Oktober 1517 die Tür der Schlosskirche Wittenberg.
Bei den katholischen Kirchenchefs war seine Aktion nicht gerne gesehen. Um nicht bestraft zu werden, floh Martin Luther und versteckte sich in der Wartburg bei Eisenach, wo er das Neue Testament ins Deutsche übersetzte. Dadurch machte er vielen ungebildeteren Menschen, die sich nicht auf Latein verstanden, die Bibel direkt zugänglich. Aus seinen 95 Thesen entwickelte sich zugleich die evangelische Kirche. Er hatte also einiges losgetreten.
In welchen Bundesländern ist der Reformationstag ein Feiertag?
Deshalb erinnern evangelische Christ:innen jedes Jahr am 31. Oktober an die kirchliche Erneuerung – also die Reformation. 2017 war der 500. Jahrestag, der einmalig bundesweit als Feiertag galt.
Nur in den folgenden Bundesländern gilt der Reformationstag auch dauerhaft als gesetzlicher Feiertag:
- Brandenburg
- Bremen
- Hamburg
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
Hier ist der Reformationstag kein Feiertag
Im Umkehrschluss bedeutet das: Für Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und das Saarland war der Reformationstag als Feiertag eine einmalige Sache.
Aber wer weiß: Im Jahr 2517 wäre das tausendjährige Jubiläum des Reformationstags. Vielleicht wird er ja dann noch einmal bundesweit gefeiert.
Es gibt wohl keine Schuhmarke, die gleichzeitig so sehr geliebt wie gefürchtet wird: Dr. Martens. Wer in Deutschlands großen Städten wohnt, hat sie, die halbhohen Stiefel mit der gelben Naht, allein schon aus Statusgründen. Dr. Martens sind für Partygänger:innen, Modebewusste und Rebell:innen eines der wichtigsten Fashion-Pieces.