Der Frühling ist für viele die schönste Zeit des Jahres: Es wird wieder wärmer, die Vögel zwitschern und die Welt sieht nicht mehr so grau und trostlos aus. Für 12,5 Prozent der deutschen Bevölkerung beginnt damit jedoch der blanke Horror. Die Rede ist von Heuschnupfen.
Wer unter Heuschnupfen leidet, hat meist mit einer laufenden, verstopften oder juckenden Nase, Niesen, Augenjucken oder -tränen und einem kratzenden Hals zu kämpfen. Eine Vielzahl unangenehmer Symptome.
Heuschnupfen wird durch eine Überreaktion des Immunsystems gegenüber bestimmter Allergene ausgelöst. Diese Allergene sind für die meisten Menschen harmlos, können aber bei allergischen Personen eine Abwehrreaktion auslösen, worauf der MDR hinweist.
Die häufigsten Auslöser von Heuschnupfen sind Pollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern, die in bestimmten Jahreszeiten in der Luft schweben. Wenn ein Mensch mit diesen Allergenen in Kontakt kommt, erkennt das Immunsystem diese fälschlicherweise als Bedrohung.
Es gibt jedoch auch Allergene, die das ganze Jahr über präsent sind. Zu ihnen zählen Schimmelpilzsporen, Hausstaubmilben oder auch Tierhaare. Wer gegen diese allergisch ist, leidet unter ganzjährigem Heuschnupfen.
Gegen Heuschnupfen gibt es eine Reihe an Maßnahmen, die Abhilfe schaffen können. Zu den gängigsten Methoden zählen Nasenspray und Augentropfen, Tabletten und Hyposensibilisierung.
Die meisten greifen vermutlich zuerst zu Nasenspray und Augentropfen, denn diese behandeln direkt die Symptome und sorgen am schnellsten für Linderung. Die Nasenschleimhaut schwillt ab, man kann wieder atmen und die Augen hören auf zu jucken.
Wer aber unter akutem Heuschnupfen leidet, sollte nach Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin Tabletten in Betracht ziehen. Die Wirkung von sogenannten Antihistaminika setzt nach etwa einer halben Stunde ein und dauert dann bis zu 24 Stunden. Symptome sollten dann gänzlich ausbleiben. Doch Vorsicht ist geboten, denn je nach Verträglichkeit können diese Tabletten starke Müdigkeit auslösen und sogar die Fahrtauglichkeit beeinträchtigen. Aus diesem Grund nehmen viele Heuschnupfen-Patient:innen diese vor dem Schlafengehen.
Wer nach einer dauerhaften Lösung sucht, für den könnte die Hyposensibilisierung die richtige Wahl sein. Diese Therapie ist ein langwieriger Prozess, bei dem Ärzt:innen in kleinen Dosen Allergene injizieren, sodass der Körper und das Immunsystem sich an diese gewöhnen. Dieser Vorgang dauert üblicherweise zwei bis drei Jahre. Im Anschluss sollte eine allergische Reaktion ausbleiben oder nur noch stark gemindert auftreten.
Die Prävention von Allergien wie Heuschnupfen kann eine Herausforderung darstellen, dennoch gibt es einige Strategien, die helfen können. Wer unter saisonalem Heuschnupfen leidet, kann versuchen, seine Outdoor-Aktivitäten dem Pollenflug anzupassen. Unterschiedliche Wetterdienste veröffentlichen aktuelle Informationen über die Pollenflugaktivität in verschiedenen Regionen.
Personen, die sich dennoch draußen aufhalten, sollten ihre Kleidung nach dem Nachhausekommen wechseln und sich duschen. Damit vermeidet man, dass die Pollen in der Wohnung verteilt werden. Die Fenster geschlossen zu halten und einen Luftfilter einzusetzen, kann ebenfalls unterstützend wirken.
Obwohl es viele Wege gibt, mit denen man selbst Abhilfe schaffen kann, ist es in jedem Fall ratsam, seine Beschwerden mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen. Nur so findet man eine geeignete Behandlungsmethode für die individuellen Symptome und Bedürfnisse.