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Erkältung im Herbst und Winter: Werden wir nur durch Kälte krank?

Woman wearing knit hat and blowing nose on tissue model released, Symbolfoto, KVBF00010
Eklig, aber muss halt, gerade wenn’s kalt ist.Bild: imago images / westend61
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Erkältungs-Saison: Macht Kälte allein wirklich krank?

08.10.2024, 19:38
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"Zieh' dich warm an" ist ein Spruch, der längst eine doppelte Bedeutung hat: Es wird ungemütlich. Während es in einem Fall aber um ordentlich Ärger geht, dreht es sich in dem anderen ums Wohlbefinden. Bei letzterem folgt die Ergänzung: "… sonst wirst du krank".

Eigentlich ein wohlgemeinter Rat. Und irgendwie auch passend, immerhin wird die Erkältungssaison mit sinkenden Temperaturen erst so richtig eingeleitet. Außerdem scheint es ja auch plausibel. Wer ein paar Tage ordentlich gefroren hat, hütet nicht selten wenig später frierend und schniefend das Bett.

Erkältung und Kälte sind obendrein begrifflich irgendwie verwandt. Doch ganz so einfach ist das nicht.

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Erkältungen: Viren sind die Übeltäterinnen

Erkältungen werden durch Viren verursacht und nicht durch Kälte, so viel sei schon mal vorweggenommen. Die häufigsten Übeltäterinnen sind also Rhino-, Entero- und Mastadeno-Viren, auch solche der Corona-Familie sind dabei.

Trotzdem kann Kälte eine Ansteckung erleichtern. Kalte Luft ist trocken, also ein richtiges Paradies für Erreger. In trockener Luft können sie sich gut verbreiten, gelangen zudem tief in die Atemwege. Dort können sie wunderbar die Zellen der Schleimhäute befallen.

Ferner wird unser Körper bei Kälte schlechter durchblutet. Beim Schlendern durch abendliche Winterluft wird zum Beispiel unsere Nasenspitze nicht besonders gut durchblutet, sie kühlt in der Folge meist aus. Blöd nur, dass in dieser Folge weniger Immunzellen um die Nase rum zirkulieren. Für Viren wiederum optimal.

Sobald der Körper diese registriert, fährt er die Immunabwehr hoch. Die Sekretbildung nimmt zu, die Nase fängt an zu laufen, schwillt sogar an. Zusammengefasst: Kälte macht nicht krank, erschwert aber den Kampf gegen Viren.

Studie zum Thema Kälte und Erkältung

Vor Jahrzehnten war das jedoch in der Wissenschaft noch umstritten. Es gab Versuche, aufzuzeigen, ob und inwiefern Kälte eine Erkältung bedingt. Die Common Cold Research Unit führte mit Freiwilligen 1946 eine zehntägige Studie im Harvard Hospital durch.

Ihre Proband:innen infizierte sie mit Erkältungsviren und schickte sie in Quarantäne. Einige von ihnen mussten darauf unter anderem nach einem heißen Bad in einem zugigen Durchgang ausharren, andere sollten permanent nasse Socke zu tragen. Was verdammt stark nach tiefstem Abgrund der Hölle klingt, bezeichneten die Forschenden als "ungewöhnliche Urlaubsgelegenheit".

Die Studie konnte übrigens nicht nachweisen, dass Kälte eine Erkältung bedingt.

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