Wenn auch nicht immer so präsent, war Microsofts Wordpad doch stets fester Bestandteil der Windows-DNA. 1995 tapste das Textverarbeitungsprogramm in die Öffentlichkeit. Nicht viele Funktionen bot es, hielt es eher pragmatisch. Für die meisten Computer-Nutzer:innen war es damals aber herrlich, zum Beispiel, um erste literarische Gehversuche zu unternehmen, oder um Bürokram zu verschriftlichen.
Das Programm hat entsprechend einen gewissen Kultcharakter wie Paint und Minesweeper. Doch Kult bedeutet nicht gleich Bestand. Wordpad wird es künftig nicht mehr geben, Microsoft beerdigt das Tool. Eine Ära neigt sich dem Ende zu.
Überraschend ist das nicht. Bereits im September 2023 kündigte der Techkonzern an, Wordpad künftig einzustellen. Nun ist es Realität: Das Programm steht seit dem 1. Oktober auf Microsofts Liste entfernter Windows-Features. In der jüngsten Windows-11-Version (24H2) ist es nicht mehr zu finden.
Besonders schmerzhaft dürfte das für reguläre Windows-Nutzer:innen aber nicht sein. Längst gibt es eine Vielzahl kostenloser Programme, um Textdateien zu erstellen. Solche, die deutlich mehr Funktionen als Spielereien mit Schriftarten bieten.
Zudem gibt es noch Notepad, ein Texteditor, der ebenfalls in Windows integriert ist. Seit den 80er-Jahren wird er weiterentwickelt, besitzt mittlerweile sogar eine Rechtschreibprüfung. Das Programm eignet sich auch, um einfache .txt-Daten zu öffnen, welche aber eher für Programmierer:innen ein Thema sind.
Problem ist, dass es mit Wordpad auch möglich war, Textdokumente vom Typ .doc zu öffnen. Die sind ebenso verbreitet wie welche vom Typ .rtf. Um weiterhin Zugang zu diesen zu bekommen, empfiehlt Microsoft sein längst zum Bürostandard gewordenes Office-Paket. Lizenzen dafür sind aber teuer. Zwingend nötig ist die Investition jedoch nicht.
Mit Google Docs sowie freien Office-Alternativen wie Libreoffice lassen sich die genannten Textdokumente ebenso öffnen. Solltest du dich also wundern, warum du via Note keinen Zugang zu bestimmten Dateien hast, schau dir unter den Eigenschaften an, um welchen Typ es sich handelt.
Übrigens sollte auch Paint schon einige Male aus der Windows-Datenbank verschwinden. Microsoft machte hier aber regelmäßig einen Rückzieher. Die Aufregung war schlicht zu groß. Ob das bei Wordpad ebenfalls passieren wird, ist jedoch fraglich. So kultig das Programm auch ist, es fehlt ein Alleinstellungsmerkmal.