Tiktok gehört zu den populärsten Apps weltweit.Bild: AP / Kiichiro Sato
Digital
Die Kurzvideoplattform Tiktok ist weltweit mittlerweile schon über drei Milliarden Mal heruntergeladen worden und gehört damit zu den beliebtesten Apps überhaupt. Gerade bei der jungen, oft minderjährigen Zielgruppe erfreut sich das Videoportal großer Popularität.
Daraus ergibt sich allerdings auch ein großes Problem. Wie das Blog-Netzwerk "Engadget" berichtet hatte, gab es in der Vergangenheit auf Tiktok immer wieder Vorfälle, bei denen minderjährige Livestreamer:innen von anderen Nutzer:innen sexuell belästigt worden sein sollen.
Außerdem sollen Schüler:innen über die Tiktok-Live-Funktion häufiger Drohungen an ihre Schulen ausgesprochen haben.
Tiktok wurde weltweit bereits über drei Milliarden Mal heruntergeladen. Bild: www.imago-images.de / imago images
Mehr Engagement für Kinder- und Jugendschutz
Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat sich die chinesische Videoplattform dazu entschieden, die Altersgrenze für eben jenes Livestreaming-Segment von 16 Jahren auf 18 Jahren anzuheben. Außerdem benötigt man dafür nun eine Mindestanzahl von 1000 Followern. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll die Änderung bereits am 23. November in der Praxis Anwendung finden.
Tiktok-Managerin Tracy Elizabeth erklärt die Änderung wie folgt:
"Wenn das System vollständig eingeführt ist, können Inhalte, die wir als offenkundige Erwachsenen-Themen identifiziert haben, für Teenager gesperrt werden."
Die angehobene Altersgrenze gilt allerdings lediglich für das Erstellen von Livestreams. Regulär ist die App sowie die Live-Funktion weiterhin bereits ab 13 Jahren nutzbar. Creator:innen sollen zukünftig aber festlegen können, ob ihre Streams für Kinder und Jugendliche zugänglich sein sollen oder sich ausschließlich an ein erwachsenes Publikum richten.
In der Vergangenheit stand Tiktok häufiger wegen laxer Jugendschutzbestimmungen in der Kritik. Bild: www.imago-images.de / imago images
Jene Streams sollen dann für Minderjährige gesperrt bleiben. Nur weil es ab dem 23. November möglich sein wird, gewisse Streams als nicht-jugendfrei zu klassifizieren, bedeutet das allerdings nicht, dass dort sexuelle Inhalte gezeigt werden dürfen. Das bleibt weiterhin verboten.
Erwünschte Wirkung bleibt fraglich
Ein weiteres Werkzeug, welches Tiktok auf den Weg bringen möchte, betrifft die Kommentare unter den Livestreams der Streamer:innen. Ein verbesserter Algorithmus soll dabei helfen, Stichworte zu filtern und die Kommentarspalte nach Möglichkeit frei von Beleidigungen zu halten.
Inwiefern die neue Altersbeschränkung ihre gewünschte Wirkung erzielt, bleibt allerdings offen. Bislang gibt es kein wirkmächtiges Kontrollinstrument, das Nutzer:innen daran hindern würde, bei ihrem Alter die Unwahrheit anzugeben. Laut einer "Ofcom"-Studie lügen 32 Prozent der Minderjährigen in Großbritannien über ihr Alter, um Inhalte für Erwachsene auf sozialen Netzwerken sehen zu können.
Für viele gehört er zu jedem guten Sonntagsfrühstück dazu: der Orangensaft. Globalisierung sei dank können wir diesen auch in Deutschland trotz Außentemperaturen im Minusbereich ganzjährig kaufen und angesäuselten Brunch-Gästen auf ihren Prosecco kippen, komme was da wolle.