In der Welt der sozialen Medien ist es schon lange üblich, sich regelmäßig umzuschauen, mit welchen technischen Neuerungen die Konkurrenz aufwartet. Und nicht weniger üblich ist es, diese Neuerungen auch schlicht zu kopieren.
Eben dies ist nun wieder passiert. 2017 führte Whatsapp die sogenannte Status-Funktion ein – damals bereits eine Anleihe von Snapchat – die es den Nutzer:innen ermöglichte, Fotos und Videos für 24 Stunden für alle Kontakte sichtbar zu veröffentlichen.
Das Neue an der Status-Funktion ist nun, dass man auf diese nicht nur wie bislang mit Worten, sondern auch ganz simpel mit Emojis reagieren kann. Besonders daran: Whatsapp kopiert dabei von Instagram.
Da Instagram und Whatsapp allerdings beide zum Meta-Konzern von Mark Zuckerberg gehören, dürfte die Neuerung innerhalb der Unternehmensfamilie für keinen großen Unmut sorgen. Womöglich wurde sie sogar gemeinsam und nach Absprache untereinander lanciert.
Es ist seit Längerem bekannt, dass es interne Absprachen und Kollaborationen innerhalb von Meta gibt. Bereits 2019 rügte das Bundeskartellamt das US-amerikanische Technologieunternehmen für "die Zusammenführung von Nutzerdaten aus verschiedenen Quellen", wie das Bundeskartellamt in einer Pressemitteilung schrieb.
Dazu gehören auch die beiden Tochterfirmen. Aus Sicht des Kartellamts konnten die Daten mit einem bestehenden Facebook-Konto zusammengeführt werden.
2014 wurde Whatsapp für 19 Milliarden US-Dollar von Meta aufgekauft. Mit dem neuen Update kehrt der Instant-Messaging-Dienst gewissermaßen zu seinen Wurzeln zurück. Ursprünglich ist Whatsapp lediglich mit der Funktion, Statusmeldung zu veröffentlichen, an den Start gegangen – erst später folgte die Entwicklung zum Kurznachrichtendienst.
Bereits im Sommer kündigte Whatsapp eine Testphase für schnelle Status-Reaktionen an. Diese scheint nun abgeschlossen zu sein und die Nutzer:innen können fortan aus acht verschiedenen Emojis wählen. Zur Verfügung stehen:
Der Entwicklung vorausgegangen war bereits die Einführung der Möglichkeit, auf Nachrichten im Chat mit Emojis zu reagieren. Wenn einen der Status seiner Kontakte sprachlos hinterlässt, hat man nun also auch die Möglichkeit, seine Emotionen ohne Worte zum Ausdruck zu bringen.
Die Erweiterung des Whatsapp-Status ist letztlich Teil einer Entwicklung, die die gesamte Branche der sozialen Medien umfasst. Bei allen Plattformen ist zu beobachten, dass verstärkt auf die Verbreitung von Kurzvideos gesetzt wird – nach dem Vorbild des chinesischen Videoportals Tiktok.
Ob das Update allerdings die richtige Zielgruppe trifft, ist fraglich. Die Neuerung dürfte nämlich vor allem die älteren Whatsapp-Nutzer:innen freuen, die von der Status-Funktion vornehmlich Gebrauch machen. Das jüngere Publikum wird statt zum Status wohl weiterhin zum Äquivalent der Instagram-Story greifen – Reaktionen per Emoji sind auch da möglich.