Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.
Apple AirPods Pro 2 für unter 40 Euro – direkt aus der Tiktok-App? Klingt nach einem Deal, den man entweder sofort klickt – oder lieber sofort vergisst. Ein Test von neun Produkten bei unterschiedlichen Händlern im Tiktok-Shop liefert ein wenig überraschendes Ergebnis. Spoiler: Besonders die AirPods enttäuschen auf ganzer Linie.
Wer sich schon mal im Tiktok-Shop verloren hat, weiß: Zwischen Gag-Gadgets, Deutschlandfahnen mit problematischem Text und Elefanten-Unterhosen tauchen auch immer wieder Markenprodukte auf. Oder das, was danach aussieht.
Im Selbsttest landeten unter anderem vier angebliche AirPods Pro 2 in der Einkaufstasche, zu Preisen zwischen 33,99 und 79,03 Euro. Zum Vergleich: Apple selbst verlangt für die echten Teile stolze 279 Euro. Auch ein Paar AirPods 4 mit ANC war für 28,99 Euro dabei. Günstiger geht es kaum – oder?
Die Angebote klangen zu schön, um wahr zu sein. Also testete die "Spiegel"-Redaktion, was dahintersteckt.
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Die Verpackungen sahen erstaunlich echt aus. Verschweißt, Apple-Logo darauf, Seriennummern und sogar der typische Karton mit Ladecase und Sticker war am Start. Das iPhone ließ sich anstandslos mit allen vier Geräten koppeln. Teilweise wurden sogar Apple-Menüs angezeigt.
Aber: Bei genauem Hinsehen bröckelte die Fake-Fassade.
Beim Hörtest wurde es peinlich: Mieser Sound, das angeblich aktive Noise Cancelling war ein schlechter Witz. "Klingt alles lausig", lautet das Fazit bei "Spiegel".
Ein besonders offensichtlicher Fake-Fehler: Auf zwei Verpackungen war "Enargy Varified" statt "Energy Verified" zu lesen. Spätestens da war klar, das sind keine echten Apple-Produkte, sondern billige Kopien mit Seriennummern, die vermutlich von echten Geräten übernommen wurden.
Immerhin funktionierte die Rückgabe problemlos. In fünf von sechs Fällen gab es das Geld zurück, ohne die Ware zurücksenden zu müssen. Nur bei einem Set musste der Rückversand über eine DPD-Annahmestelle erfolgen. Auch hier gab es letztlich die Rückerstattung trotz Kommunikationschaos (Tiktoks Kundendienst war angeblich unter der Nummer 0 erreichbar).
Neben den AirPods wurden auch vier PlayStation-Controller bestellt. Die sahen nur auf den Produktbildern wie Sonys DualSense-Controller aus – geliefert wurden Billignachbauten, die sich zwar irgendwie verbinden ließen, aber nicht mal als echter PS5-Controller erkannt wurden. Spielspaß? Fehlanzeige.
Alle getesteten Produkte, die angeblich von Apple oder Sony stammten, waren Fake. Acht von acht. Die Verpackungen sahen täuschend echt aus, doch spätestens beim Sound oder Handling fiel die Illusion in sich zusammen. Wer hier einkauft, spielt mit dem Glück – oder eher mit dem Frust.
Die gute Nachricht: Tiktok erstattet offenbar (noch) großzügig. Aber wer sich echte Markenware erhofft, sollte bei allzu günstigen Angeboten im Tiktok-Shop besser zweimal hinschauen. Oder es einfach lassen.
Auf Nachfrage der "Spiegel"-Redaktion teilte Tiktok mit, man habe rund eine Milliarde Dollar in die Sicherheit des Einkaufserlebnisses investiert. Zwischen Juli und Dezember 2024 seien 1,6 Millionen Verkäuferanfragen und 50 Millionen Produktlistungen abgelehnt worden. Klingt ambitioniert – wirkt aber vor Ort (also in der App) noch ausbaufähig.
Von den neun getesteten Händlern war übrigens nur einer nach einem Monat noch aktiv. Na dann: viel Glück!