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Tiktok-Verbot in den USA: Youtube-Star MrBeast macht Kaufangebot

Mr. Beast attends the 37th annual Nickelodeon Kids Choice Awards at the Microsoft Theater in Los Angeles on Saturday, March 4, 2023. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY LAP20230304187 GREGxGRUDT
James Stephen "Jimmy" Donaldson ist eines der bekanntesten Gesichter auf Youtube.Bild: imago images / UPI Photo
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Drohende Tiktok-Sperre in den USA: Youtuber MrBeast macht Kaufangebot

15.01.2025, 16:45
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Für die junge Generation sind es derzeit harte Tage in den Vereinigten Staaten. In einem Versuch, die etwa 170 Millionen amerikanischen Nutzer:innen von Tiktok vor chinesischer Spionage zu schützen, verkündete Präsident Joe Biden im letzten Frühjahr, die App ab dem 19. Januar in den USA zu verbieten.

Einziger Ausweg für ein Überleben Tiktoks: der Verkauf der App an amerikanische Käufer:innen. Der erfolgreichste YouTuber der Welt, MrBeast, möchte nun zum Retter der Plattform werden.

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Bye Bye Tiktok: MrBeast will zur Rettung eilen

Wer gerade durch Tiktok scrollt, findet zunehmend Videos von Amerikaner:innen, die ein letztes Mal einen Tiktok-Trend ausprobieren wollen. Auch beliebt: ein Abschiedsgespräch mit den chinesischen Spion:innen, die sie angeblich die letzten Jahre während der Nutzung beobachtet haben.

Bevor die letzten Abschiedsgesänge nun angestimmt werden müssen, gibt es durch das Kaufangebot von "MrBeast" doch noch einen Grund für Hoffnung.

Der 26-Jährige hat insgesamt 500 Millionen Follower:innen auf all seinen Plattformen. Die etwa 104 Millionen auf Tiktok machen ihn zu einem der meistgefolgten Accounts dort.

2023 schaffte er es auf die renommierte Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres der "Time". In Gesellschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz und Tesla-Gründer Elon Musk.

Nun folgt das dubiose Kaufangebot auf X (ehemals Twitter): "Na gut, dann kaufe ich Tiktok, damit es nicht verboten wird". Aber was ist wirklich dran an seinem flapsig formulierten Tweet?

Allein in 2024 soll er laut "Forbes" mehr als 85 Millionen US-Dollar verdient haben. Nur ein Bruchstück seines Vermögens, welches sich laut "Celebrity Networth" auf etwa eine Milliarde US-Dollar beläuft. Ob das genug ist, um die chinesische Plattform zu kaufen, bezweifelt ein User auf X: "Jimmy du hast nicht das Geld, um eine so große App wie Tiktok zu kaufen." Ein anderer hofft: "Komm schon. Du kannst es schaffen, schreib Geschichte. Mach den Deal."

Auch Trump-Vertrauter Musk im Rennen um Tiktok

Ein wenig (finanzielle) Hilfe wird er dabei aber unbestritten benötigen: Bytdance, der Mutterkonzern der Plattform ist laut NTV etwa 300 Milliarden US-Dollar wert, Tiktok soll etwa ein Drittel davon ausmachen.

Mit Elon Musk hat "Bloomberg" zufolge ein weiterer Prominenter Interesse am Kauf Tiktoks. Zumindest erwägt China wohl einen Kauf an den Multimilliardär. Neben seiner selbst gegründeten Automarke "Tesla" und dem Raumfahrtunternehmen "SpaceX" ist der 53-Jährige bereits erfahren in der Welt von Social Media.

ARCHIV - 13.11.2024, USA, Washington: Elon Musk, Tech-Milliardär und Besitzer von «Tesla» und «X», hört zu, während der designierte US-Präsident Trump während eines Treffens mit dem Kongresskomitee de ...
Mit seinem Vermögen von 450 Milliarden US-Dollar ist Musk der reichste Mensch der Welt.Bild: AFP Pool via AP / Allison Robbert

Mit seinem Kauf von Twitter (mittlerweile von ihm umbenannt in X) sorgte er für großen Aufruhr unter den sozialen Medien, die Plattform wurde konsequent umgebaut. Nun verbreitet er dort seine Verschwörungstheorien und rechte Propaganda. Unterstützt hat er dort auch den designierten US-Präsidenten Donald Trump, der ihn dafür als engen Berater tief in den Aufbau seiner Regierung einbindet. Aktuell ist Musk wegen seiner Unterstützung der AfD auf X auch hierzulande in den Schlagzeilen. Außerdem pflegt er enge Geschäftsbeziehungen mit China – praktisch, sollte er tatsächlich Tiktok kaufen.

Aber er ist nicht der Einzige mit Interesse an Tiktok. "Ernsthaft, so viele Milliardäre haben mich kontaktiert. Mal sehen, ob wir das schaffen können", schreibt MrBeast auf X.

Bei MrBeast ist der Name offenbar Programm

Mit der Aktion stößt der Weltstar (mit bürgerlichem Namen James Stephen "Jimmy" Donaldson) auch auf Kritik. Er würde eine "brain rotting" Plattform kaufen, aber nicht den Menschen helfen, die in den Bränden in Kalifornien ihre Häuser verloren haben, schreibt ein User auf X.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Unternehmer mit Kontroversen auf sich aufmerksam macht. In der Vergangenheit war er vermehrt durch homophobe Aussagen aufgefallen. Auch wird ihm von ehemaligen Mitarbeitenden vorgeworfen, sie täglich beschimpft und erniedrigt – und so ein missbräuchliches Arbeitsumfeld geschaffen zu haben.

Auch seine Produktionsfirma steht im Licht der Missbrauchsvorwürfe. Im September 2024 wurde sie wegen Vorwürfen der Ausbeutung, Täuschung, sexuellen Belästigung und der Zufügung seelischen Leides angeklagt.

Ob er sein Versprechen wirklich wahrmachen wird, bleibt abzuwarten. Es wäre nicht die erste weitreichende Aussage, die er am Ende nicht einhält. Letztes Jahr behauptete er vor der US-Wahl, selbst zu kandidieren, wenn das Mindestalter dafür gesenkt werden würde, korrigierte seine Aussage später aber wieder; er sei apolitisch.

Supermarkt: Gestiegene Obstpreise schrecken Verbraucher ab

In den USA hat das Thema mutmaßlich die Präsidentschaftswahl mitentschieden und auch bei der Bundestagswahl in Deutschland dürfte es bei der Stimmabgabe eine wichtige Rolle spielen: die gestiegenen Verbraucherpreise. Dass sie seit einiger Zeit beim Lebensmitteleinkauf tiefer in die Tasche greifen müssen, frustriert Kund:innen.

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