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Apple reagiert auf Diskussion um Palästina-Emoji

Bei der Suche nach einem bestimmten Emoji wurden zuletzt einige User stutzig.
Bei der Suche nach einem bestimmten Emoji wurden zuletzt einige User stutzig. Bild: pexels / Karl Solano
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Apple entfernt Emoji nach kontroverser Debatte auf Social Media

18.04.2024, 12:38
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Die neueste Software-Version für mobile Apple-Geräte erntete bereits kurz nach dem Launch heftige Kritik. Auch die weiterführenden Updates bei iOS 17 waren Kundenberichten zufolge von ungewöhnlich vielen Bugs betroffen, auf Social Media entfachten heftige Debatten.

Apple kündigte mit dem Launch der Version 17.4 nun an, die bedeutendsten Bugs ein für allemal beseitigt zu haben. Eine Userin aus Großbritannien hat nun allerdings einen Fehler offenbart, der auch aus politischer Sicht für viele erheblich scheint.

Hintergrund ist eine Funktion, die Nutzer:innen eigentlich die Benutzung vereinfachen sollte. Beim Tippen auf der Smartphone-Tastatur ist bei den meisten Smartphones mittlerweile eine KI hinterlegt, die direkt passende Wörter oder Symbole vorschlägt.

Nutzer offenbaren fatalen Bug bei Apple-Tastatur

Einfaches Beispiel: Wer "Guten" in das Chatfeld tippt, wird in den meisten Fällen die Wörter "Morgen" "Abend" oder "Appetit" angezeigt bekommen. Über einen einzigen Klick spart man sich das Eintippen der einzelnen Buchstaben.

Zumindest bei der britischen Spracheinstellung von Apple-Geräten liegt aktuell genau hier aber offenbar ein Fehler. Konkret geht es dabei um die falsche Verknüpfung von Flaggen innerhalb des Systems.

Die britische Fernsehmoderatorin Rachel Riley zeigte vor einigen Tagen auf der Plattform X einen Screenshot ihrer Tastatur, auf der sie "Jerusalem" eingetippt hatte. Für die offizielle Hauptstadt von Israel würde hier dessen blau-weiße Landesflagge als Vorschlag von der KI folgerichtig scheinen, so Riley.

Stattdessen beweist aber das Foto der Nutzerin, dass auf ihrer Tastatur der Vorschlag kommt, die palästinensische Flagge beizufügen. "Bitte erklären Sie, ob dies ein vorsätzlicher Akt Ihres Unternehmens ist oder ob Sie keine Kontrolle über abtrünnige Programmierer haben", twittert die Moderatorin mit Verlinkung des Apple-Konzerns und dessen Chef Tim Cook.

Debatte um Palästina-Emoji entfacht

Vor allem seit dem Angriff der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas im Oktober 2023 hat der Gaza-Konflikt weltweit wieder erhöhtes Eskalationspotenzial. Während Israel und mehrere westliche Staaten Palästina nicht als Staat anerkennen, wird der Staat Israel wiederum von vielen muslimischen Ländern nicht anerkannt.

Die entsprechende automatisierte Verwechslung der Emojis betrachten viele als Affront, Rileys Post auf X wurde millionenfach aufgerufen. "Mit zweierlei Maß zu messen, wenn es um Israel geht, ist eine Form von Antisemitismus, der wiederum eine Form von Rassismus gegen jüdische Menschen ist", schreibt die Moderatorin in ihrem Tweet.

Apple reagiert auf Vorwürfe – und verspricht Korrektur

Der Apple-Konzern reagiert nun offenbar auf die Vorwürfe. Gegenüber der britischen Zeitung "The Independent" versprach man die Behebung des Fehlers mit dem Update. Dieser sei demnach nicht beabsichtigt gewesen.

Berichten von CNN zufolge soll der Bug bei der Beta-Version von iOS 17.5 bereits behoben sein.

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Auch auf der Support-Seite von Apple stellt man den Hintergrund der "Vorschläge"-Funktion klar: "Die Auswahl basiert auf vorangegangenen Konversationen, auf deinem Schreibstil und auf den mit Safari aufgerufenen Websites", heißt es dort.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Tool politisch für Aufsehen sorgt. 2019 berichteten mehrere Nutzer:innen davon, dass die Flagge von Taiwan auf dem Gebiet der Insel plötzlich nicht mehr verfügbar war. Der Inselstaat wird international ebenfalls von vielen Ländern nicht offiziell anerkannt.

Viele Nutzer:innen unterstützen in der Debatte um das Jerusalem-Emoji nun die Kritik von Rachel Riley. Problematisch ist demnach, dass viele andere Städte von Vornherein schlichtweg keine Flaggen-Vorschläge erhielten.

Erfolgreiche Rettung: 130 gestrandete Grindwale sind wieder befreit

Am vergangenen Donnerstag bildete sich an der australischen Westküste ein furchtbares Szenario ab: 160 Grindwale waren nahe der Kleinstadt Dunsborough gestrandet und kämpften um ihr Leben. Selbst konnten sich die Meeressäuger aus dieser kläglichen Situation nicht mehr befreien, deshalb beteiligten sich zahlreiche Tierschützer:innen und Anwohner:innen an der Rettung.

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