Google: bald so tot wie das klassische Gespräch?Bild: imago images / Despositphotos
Digital
Tempos helfen gegen laufende Nasen, Tesa dabei, etwas zu verkleben und Labello gegen trockene Lippen. Es gibt einige Unternehmen, die es schafften, ihren Markennamen in den allgemeinen Sprachgebrauch zu integrieren. Ein weiteres davon ist Google.
Googeln, also die Internetsuche, hat sich zum geflügelten Wort entwickelt. Eines, das der Duden längst aufgenommen hat. Auch im Merriam-Webster-Wörterbuch ist das Verb vertreten – seit etwa 20 Jahren. Damals ein gewaltiger Meilenstein.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Gut für den Milliardenkonzern, schlecht für die Konkurrenz, oder? Ja, doch das ändert sich wohl. Denn offenbar verliert das Wort "googeln" gerade unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Bedeutung. Für Google könnte das schwerwiegende Folgen haben.
Google verliert an Macht
Laut einer Untersuchung der Internet-Analysten "Bernstein Research" "suchen" junge Menschen eher, als dass sie "googeln". Demnach könne sich der Konzern von dem Verb "googeln" allmählich verabschieden, zuerst berichtete "Business Insider".
Für Google sind das bittere Aussichten. Denn die Ergebnisse beziehen sich auf die Gen Z (geboren zwischen 1997 und 2012), also der Generation, die ihr gesamtes Leben online verbrachte. Nun wird die Gen Z allmählich erwachsen und zu einem wichtigen Teil der Wirtschaft.
Wie Dinge getan werden und wer die neuen Gewinner:innen und Verlierer:innen sind, werden sie maßgeblich beeinflussen. Das hängt einerseits von der Berufswahl, andererseits von Konsumentscheidungen ab. Und diese müssen nicht immer denen der Vorgänger-Generationen gleichen.
Doch nicht nur sprachlich gibt es eine Veränderung. Statt auf Suchmaschinen wie Google zu setzen, etwa um Restaurant- und Hotel-Empfehlungen zu bekommen, nutzt die Gen Z laut der Auswertung eher Tiktok. Mittlerweile finden sich dort ausgiebig passende Inhalte. Und die visuelle Aufmachung spart Lesezeit.
Gen Z sucht keine Produkte, sondern geht direkt auf die Marken-Seiten
Auch wenn Creator:innen auf der Kurzvideo-Plattform Produkte empfehlen, googelt die Gen Z nicht danach, sondern geht direkt auf die entsprechende Internetseite. Das beschleunigt aber auch das Ganze, immerhin fällt ein Schritt weg.
Das kann sich für Google als Grund zur Sorge herausstellen, vor allem mit Blick auf die Werbepartner:innen. Immerhin dürfte es ein wenig Präsenzeinbußen für das wichtigste Produkt des Konzerns geben. Heute "Yahoot" auch niemand mehr, trotz großangelegter "Do you Yahoo"-Werbekampagne vor knapp 30 Jahren.
Für Panik ist es jedoch etwas früh. Die Untersuchung steht nicht stellvertretend für die gesamte Gen Z. Sie weist erstmal nur auf einen Trend hin.
Wir alle fragen uns manchmal, ob mit uns etwas nicht stimmt. Doch wir trauen uns oft nicht, die Frage laut auszusprechen. Aus Angst vor der Reaktion. Das wollen wir ändern – und bitten Bestsellerautor Michael Nast um ehrliche Antworten.
Man sitzt mit der Familie beim gemeinsamen Essen, eigentlich ist alles gut. Bis sich die Gespräche in eine Richtung entwickeln, bei der die Stimmung plötzlich kippt.