Immer wieder hat Netflix seine Abonnent:innen zuletzt mit Preiserhöhungen und Abo-Änderungen irritiert. Vor allem das weit verbreitete gemeinsame Nutzen eines Accounts durch mehrere Haushalte hat der Streamingdienst stark eingeschränkt.
Diese Rechnung ist für Netflix aufgegangen: In den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres sind 13 Millionen zahlende Kund:innen dazugekommen, hatte der Konzern am Dienstag mitgeteilt. Somit waren Ende 2023 weltweit mehr als 260 Millionen Abonnent:innen registriert.
Trotz der Aufregung um die neuen strengen Vorgaben bei Account-Mehrfachnutzungen haben sich also nicht so viele Menschen von Netflix abgewendet, wie das zwischenzeitlich befürchtet worden war. Jetzt ändert das Unternehmen erneut seine Abo-Bedingungen – und wieder geht es auch den Bestandskund:innen an den Kragen.
So geht aus dem jüngsten Quartalbericht des Streamingdienstes hervor, dass Netflix auch in Deutschland das günstige Basis-Abo für acht Euro im Monat abschaffen will. Bereits ab der kommenden Woche soll es nicht mehr angeboten werden.
Überraschend kommt die Maßnahmen nicht, denn schon in anderen Ländern, wie Kanada und den USA, gibt es das Basismodell bereits länger nicht mehr. Netflix will stattdessen sein neues Werbe-Abo pushen: Es kostet fünf Euro im Monat, dafür werden während der Filme und Serien immer wieder Werbung eingeblendet. Das Werbe-Abo erfreut sich zunehmender Beliebtheit: Fast 30 Prozent der Neuanmeldungen entfallen laut Netflix auf dieses Modell.
In Zukunft haben Netflix-Kund:innen also nur noch die Wahl aus drei Abo-Optionen. Neben dem für fünf Euro gibt es dann noch Netflix Standard für 13 Euro, bei dem man Full-HD-Auflösung hat und auf zwei Geräten gleichzeitig streamen kann. Netflix Premium bietet den User:innen für 18 Euro 4K-Auflösung und Streaming auf vier Geräten.
Das Basis-Modell, das nun abgeschafft werden soll und zuletzt nur noch für Bestandskund:innen verfügbar war, hatte acht Euro gekostet und Streaming in HD-Auflösung auf einem Gerät geboten.
Wie am Dienstag ebenfalls bekannt wurde, bringt sich Netflix auch auf dem Markt für Live-Übertragungen in Stellung. Das kalifornische Unternehmen sicherte sich für zehn Jahre die Übertragungsrechte der erfolgreichen Wrestling-Show Raw, die seit 1993 von World Wrestling Entertainment (WWE) produziert wird. "Netflix sticht als klarer Spitzenreiter im Kampf um den Streaming-Markt hervor", bewertete der Branchenexperte und Chefanalyst von Insider Intelligence, Ross Benes, die jüngsten Mitteilungen des Unternehmens.
(mit Material von AFP)