Snapchat will Kunden für bisher kostenloses Angebot zahlen lassen
Snapchat ist die Social-Media-Plattform, die das Konzept von Inhalten, die nach einer bestimmten Zeit automatisch wieder verschwinden, populär gemacht hat.
Das Prinzip der Plattform ist, dass Nutzer:innen Fotos und Videos aufnehmen, bearbeiten und an Freund:innen verschicken können. Das Besondere an diesen "Snaps" ist, dass diese nach dem Anschauen wieder verschwinden. Meistens zumindest.
User:innen können die Momente als "Erinnerungen" auch dauerhaft speichern und später erneut teilen. Wer diese Funktion viel genutzt hat, auf den kommt bald eine wohl eher unschöne Änderung zu: Snapchat will für das Speichern der Inhalte künftig eine Gebühr verlangen.
Social Media: Snapchat macht "Erinnerungen" kostenpflichtig
Das betrifft diejenigen Nutzer:innen, die das künftige kostenlose Limit von fünf Gigabyte überschreiten. Wird mehr Speicherplatz für die Erinnerungen benötigt, ist ein Upgrade nötig. In einem Blogbeitrag von Snap, der Muttergesellschaft hinter Snapchat, ist von 100 oder 250 Gigabyte mit Snapchat+ sowie fünf Terabyte mit Snapchat Platinum die Rede. Und das soll die Nutzer:innen etwas kosten.
Laut einem Bericht von "TechCrunch" soll ein Unternehmenssprecher von 1,99 US-Dollar (ca. 1,90 Euro) pro Monat für die 100 Gigabyte und von 3,99 US-Dollar (ca. 3,80 Euro) für die 250 Gigabyte gesprochen haben. Für Snapchat Platinum seien es 15,99 US-Dollar (ca. 13,60 Euro).
Die Änderung sei Teil einer "schrittweisen weltweiten Einführung", erklärte das Unternehmen gegenüber dem britischen Sender BBC. Wieviel die Upgrades in Großbritannien kosten sollen, wollte man zunächst aber nicht mitteilen.
Experte hält Kosten für Speicherplatz für "unausweichlich"
Auf Social Media zeigen sich Nutzer:innen nicht gerade begeistert davon, dass sie für ihre Erinnerungen nun gegebenenfalls ein kostenpflichtiges Update brauchen. Snap selbst ist sich bewusst, dass der Schritt kein leichter ist.
"Es ist nie einfach, von einem kostenlosen zu einem kostenpflichtigen Dienst zu wechseln", steht im Blogbeitrag. Man hoffe aber, dass die Erinnerungen die Kosten wert seien; außerdem würden damit Verbesserungen des Features ermöglicht werden.
Zudem kann das Unternehmen betroffene User:innen zumindest teilweise beruhigen, denn wie sie schreiben, soll es einen temporären Speicherplatz für zwölf Monate geben, auch wenn die kostenfreien fünf Gigabyte überschritten sind.
Doch dass Snapchat prinzipiell für das Speichern Geld verlangt, überrascht Drew Benvie, Gründer und Geschäftsführer der Social-Media-Beratung Battenhall, nicht. Er glaubt sogar, dass alle Social-Media-Plattformen irgendwann nachziehen werden. "Der Weg zur Bezahlung von Speicherplatz in sozialen Medien ist unausweichlich", sagte er zur BBC.