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Tiktok: Meta will offenbar Instagram-Reels in eigene App auskoppeln

ILLUSTRATION - 28.04.2021, Berlin: Ein Instagram-Logo ist bei Nutzung der App auf einem Smartphone zu sehen. (zu dpa: «Instagram gibt Eltern von Teenagern mehr Macht») Foto: Fabian Sommer/dpa/dpa-tmn  ...
Die neusten Reels auf Insta auschecken? Das gehört für viele Nutzer mittlerweile zum Alltag.Bild: dpa / Fabian Sommer
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Instagram: Meta will Tiktok offenbar mit eigener Reels-App Konkurrenz machen

28.02.2025, 18:1728.02.2025, 18:17
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In den USA war die Aufregung um Tiktok Mitte Januar groß. Wegen eines im Vorjahr verabschiedeten Gesetzes schwebte wochenlang ein mögliches Verbot über der Social-Media-App. Am 19. Januar gingen dann tatsächlich die Lichter bei Tiktok aus, US-Nutzer:innen konnten sich keine Videos mehr anschauen.

Doch nur wenige Stunden nach der Abschaltung war die App wieder online – samt Danksagung an den zu dem Zeitpunkt noch designierten Präsidenten Donald Trump. Der hatte sich zuvor für den Weiterbetrieb von Tiktok in den USA eingesetzt. Kritiker:innen sprachen im Anschluss jedoch von einem PR-Trick zugunsten Trumps.

Mittlerweile ist die App zwar wieder in den App Stores von Apple und Google verfügbar, die Zukunft von Tiktok in den USA ist aber weiterhin ungewiss. Ein Verbot ist nämlich noch nicht vom Tisch. Trump hat dem chinesischen Tiktok-Mutterkonzern Bytedance mit einem Dekret lediglich eine Fristverlängerung gewährt.

Meta will wohl mögliche Schwäche Tiktoks ausnutzen

Für den Fall, dass es erneut zu einer Abschaltung von Tiktok kommt, bringt sich Meta, der Mutterkonzern von Instagram, Facebook und Whatsapp, schon einmal in Stellung. Denn wie unter anderem der "Business Insider" unter Berufung auf ein Wirtschaftsportal berichtet, plant Meta offenbar eine eigene App für Instagram-Reels einzuführen.

Demnach würde die App ähnlich wie Tiktok voll auf Videos setzen. Instagram-Chef Adam Mosseri habe die Mitarbeitenden bereits über die Pläne informiert, heißt es mit Verweis auf eine vertrauliche Insider-Quelle. Ziel sei es, Empfehlungen für neue und bestehende US-Nutzer:innen in den USA zu verbessern und mehr Videos von drei Minuten Länge anzubieten.

Ein Name für die App steht anscheinend noch nicht fest, sicher ist aber, dass zusätzlich auch eine eigene Videobearbeitungsapp an den Start geht.

Das hat Instagram-Chef Mosseri bereits am 19. Januar angekündigt, also an dem Tag, an dem Tiktok für US-Nutzer mehrere Stunden nicht abrufbar war. Die App mit den Namen "Edits" sei aber mehr als eine Videobearbeitungsapp. "Es ist eine umfassende Sammlung kreativer Werkzeuge", schrieb er damals in einem Instagram-Post.

Instagram übernimmt immer wieder erfolgreiche Features

Die App sei nicht für die Videobearbeitung am Desktop geeignet, sondern richte sich explizit an Nutzer:innen, die Videos an ihrem Smartphone bearbeiten wollen. Bisher kann man die App nur vorbestellen. Im Apple App Store ist der 31. März als voraussichtliches Veröffentlichungsdatum angegeben.

In jedem Fall wird Edits in direkter Konkurrenz mit der Capcut-App des Tiktok-Mutterunternehmens Bytedance stehen. Einigen Nutzer:innen sind nach Mosseris Ankündigung direkt die Parallelen aufgefallen, schnell war die Rede von einem Capcut-Klon. Ähnliche Kritik gibt es jetzt auch an den möglichen Plänen zu einer Reels-App, obwohl sie von offizieller Seite noch nicht bestätigt sind.

Es wäre jedoch nicht das erste Mal, dass Instagram erfolgreiche Funktionen anderer Social Media-Apps übernimmt. Vor gut einem Jahr ging beispielsweise Threads an den Start, was eindeutige Parallelen zum Kurznachrichtendienst X aufweist. Und bevor es auf Instagram möglich war, Stories hochzuladen, gab es die Funktion schon auf Snapchat.

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