
Cannabis gibt's mittlerweile in nur wenigen Klicks. Bild: KEYSTONE / Georgios Kefalas
Leben
Seit gut einem Jahr ist der Konsum von Cannabis in Deutschland für Erwachsene entkriminalisiert. Dass ein entsprechendes Rezept mittlerweile mit nur wenigen Klicks zu haben ist, sehen viele kritisch.
17.06.2025, 12:2417.06.2025, 12:24
"Cannabis ist eine Rauschdroge und kann insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene gefährden", sagte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) erst vor wenigen Wochen. Das unter der Ampel-Regierung beschlossene Gesetz zur Cannabis-Entkriminalisierung wird aktuell durch die neue Bundesregierung unter CDU und SPD evaluiert.
Wenn es nach Warken geht, sollten aber mindestens die "zu leicht zugänglichen" Online-Verschreibungen in Deutschland in naher Zukunft eingeschränkt werden. Gemeint sind verschiedene Apps und Websites, die mittlerweile ein E-Rezept für Cannabis innerhalb von Minuten versprechen – und tatsächlich auch liefern.
Doch Expert:innen sehen die Entstehung der neuen Infrastruktur bei der Cannabis-Versorgung kritisch. "Die ärztliche Entscheidung einer Arzneimitteltherapie mutiert zu einem reinen Bestellvorgang durch den Nutzer oder die Nutzerin", heißt es in einer offiziellen Erklärung der Bundesapothekerkammer (BAK).
Apotheker warnen vor Online-Rezepten für Cannabis
Die Versorgung allgemein, aber speziell die mit Cannabis-Arzneimitteln, dürfe demnach bei der Online-Verschreibung "nicht den rein kommerziellen Interessen internetbasierter Handelsplattformen untergeordnet" werden. Bei vielen Anbietern werde aus rein profitorientierten Gründen auf die wichtige medizinische Beratung verzichtet.
Über simple Fragebögen können Patient:innen in Deutschland sich auf Plattformen wie "Bloomwell" oder "GreenMedical" ein Rezept für Cannabis ausstellen lassen – auch bei vermeintlich harmlosen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen.
Diese niedrigschwelligen Angebote kritisiert die Apothekenkammer. Medizinisches Cannabis wird in der Resolution als "beratungsintensive" Arznei bezeichnet. Die vereinfachte Online-Verschreibung hingegen "gefährdet die Gesundheit der Patientinnen und Patienten durch fehlende Beratung, Kontrolle und Verantwortung in der Arzneimittelversorgung".
Die meisten Plattformen bieten neben dem Online-Rezept direkt ein eigenes Cannabis-Sortiment an. Viele von ihnen argumentieren, dass etwa Schmerzpatient:innen auf diese Weise vom Schwarzmarkt weggeholt werden können.
Cannabis-Plattformen kritisieren "Stigmatisierung"
Die Kritik der BAK stößt erwartbarer Weise auf Gegenwind vonseiten der Anbieter. Julian Wichmann, der Geschäftsführer der Plattform "Bloomwell" spricht gegenüber der "Frankfurter Rundschau" sogar von "Vorurteilen und längst überholter Stigmatisierung" auf dem Cannabis-Markt.
Er fühle sich dadurch in seiner Innovationskraft gebremst. Tatsächliche Gefahren sieht er eher von anderen Substanzen ausgehend.
"Statt sich diesen echten Problemen zu widmen, führt die Bundesapothekenkammer einen Kampf gegen Patienten auf der Suche nach Alternativen aus Apotheken in Deutschland", sagt Wichmann der Zeitung. Dies habe zur Konsequenz, dass die Betroffenen in die Kriminalität zurückgedrängt und erneut "erheblichen gesundheitlichen Risiken" ausgesetzt würden.
Im Herbst soll die offizielle Evaluierung des Cannabisgesetzes durch die Bundesregierung abgeschlossen sein. Konkret wird es hier um die Einhaltung von Abstandsregeln etwa zu Schulen und Kindergärten sowie um bestimmte Richtlinien für Cannabis Social Clubs gehen. Im extremsten Fall wäre dann auch eine Rücknahme der Entkriminalisierung möglich.
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