Sich an einem Urlaubsort ein Airbnb zu mieten, hat für Reisende oft viele Vorteile: Man hat seinen eigenen Raum, kann sich im Trubel einer unbekannten Stadt in eine gemütliche Wohnung zurückziehen, kann mit Freund:innen eine größere Unterkunft mieten und auf bestimmte Zeit zusammen beziehen.
Ein weiterer Punkt, der für viele wichtig ist: Der Selbst Check-in. Diese Option macht das Reisen für viele entspannter, denn man findet den Schlüssel, meist versteckt in einer Schlüsselbox, an der Unterkunft vor. Es ist also keine Terminabsprache mit Vermieter:innen nötig.
Der Flug ist verspätet? Ihr habt euch verfahren? Alles erstmal keine weiteren Stressfaktoren für die Ankunft, da man auch mitten in der Nacht unabhängig in die Wohnung kommt.
Auf diese Unabhängigkeit müssen Reisende in Italien künftig bald wieder verzichten. Denn das Land hat ein Verbot für Selbst-Check-ins erlassen. Das geschieht im Rahmen eines neuen Gesetzes, um potenziellen Terrorismus zu bekämpfen.
Das italienische Innenministerium habe laut Nachrichtenmedium "CNN" mitgeteilt, dass Strafverfolgungsbeamte eingesetzt werden sollen, um die Entfernung von Schlüsselkästen und Schlüsselbrettern an Häusern sicherzustellen, bei denen ein Selbst-Check-in bisher möglich war.
Das Verbot stellt eine Verschärfung des italienischen Rechts dar. Alle Mieter:innen müssen bei der örtlichen Polizei registriert werden, unabhängig davon, wie lange sie in der Wohnung bleiben. In den vergangenen Jahren haben Hausverwaltungen jedoch lediglich Fotokopien oder Handyfotos weitergeleitet, um dem nachzukommen. Jetzt müssen die Betreiber die Gäste persönlich treffen.
Die neue Verordnung ist erforderlich, um "strenge Maßnahmen zur Verhinderung von Risiken für die öffentliche Ordnung und Sicherheit im Zusammenhang mit der möglichen Unterbringung von gefährlichen Personen oder solchen, die mit kriminellen oder terroristischen Organisationen in Verbindung stehen, umzusetzen", heißt es in dem Rundschreiben, in dem das Verbot angekündigt wird.
Das Verbot kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Stadt Rom auf einen Ansturm von Tourist:innen zum Heiligen Jahr des Vatikans im Jahr 2025 vorbereitet. Auch werden in Italien die Olympischen Winterspiele in Cortina im Jahr 2026 ausgerichtet – beides Ereignisse, für die Airbnbs und andere Kurzzeitvermietungen bereits gebucht wurden.
Auf Anfrage von watson zu den Änderungen, sagte eine Airbnb-Sprecherin: "Während wir weiterhin verantwortungsvolles Gastgeben fördern und sicherstellen, dass unsere Plattform sichere und positive Erlebnisse für alle Nutzer:innen bietet, möchten wir mit der italienischen Regierung an Lösungen arbeiten, um die lokale Sicherheitsbedenken zu berücksichtigen und gleichzeitig die Bedürfnisse unserer Gastgebenden- und Gäste-Community zu erfüllen."
Airbnb verstehe die Bedenken, die zu dieser Entscheidung geführt haben, und verpflichte sich, eng mit der italienischen Regierung zusammenzuarbeiten, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen und die Gastgeber:innen und Gäste weiterhin zu unterstützen.
Darüber hinaus heißt es von der Sprecherin:
Sicherheit und Vertrauen für Vermieter:innen als auch Mieter:innen ist darüber hinaus besonders wichtig bei einem Konzept, wie Airbnb es hat. Denn beide Seiten müssen sich darauf verlassen können, dass die Personen auf der Plattform auch diejenigen sind, die sie vorgeben zu sein. Die Identitätsprüfung sei deswegen ein wichtiger Baustein, um dieses Vertrauen in die Airbnb-Community zu stärken.