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Gen Z interpretiert Lavendel-Ehe neu: Tiktok-Trend hat ernsten Background

Two beautiful mid-adult women holding hands in the lavender field. Enjoying the nature. Close-up.
Sogenannte Lavendel-Ehen sind eigentlich kein neues Phänomen.Bild: E+ / urbazon
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Tiktok-Trend mit ernstem Background: Die Gen Z entdeckt die Lavendel-Ehe neu

17.10.2024, 09:15
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Die Dating-Welt kann für Singles ganz schön anstrengend sein. In Zeiten von Ghosting, Catfishing und ungefragten Dick Pics haben viele kein Bock mehr, online zu daten. Gleichzeitig ist es wohl eher die Ausnahme, dass man seinem oder seiner Traumpartner:in spontan an der Supermarktkasse oder im Aufzug begegnet. Hollywood lässt grüßen.

Und als ob das nicht schon frustrierend genug wäre, haben viele junge Menschen das Gefühl, dass es immer schwieriger wird, sich ganz alltägliche Dinge zu leisten. Die Lebensmittelpreise haben dieses Jahr deutlich angezogen. Die Mieten, insbesondere in den Großstädten, steigen seit Jahren kontinuierlich an. Davon, eine eigene Wohnung oder gar ein eigenes Haus zu besitzen, wagen manche gar nicht mehr zu träumen.

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Vor diesem Hintergrund scheint der aktuelle Trend rund um sogenannte Lavendel-Ehen auf Tiktok gar nicht mal so überraschend.

Scheinehen als Tiktok-Trend?

Als Lavendel-Ehe bezeichnet man eine Ehe, die geschlossen wurde, um die sexuelle Orientierung eines oder beider Partner:innen zu verdecken. Der Begriff kam im 20. Jahrhundert auf, als gleichgeschlechtliche Beziehungen gesellschaftlich noch nicht breit akzeptiert waren.

In dieser Zeit sollen beispielsweise einige schwule Hollywood-Schauspieler solch eine Scheinehe eingegangen sein, um ihre Jobaussichten nicht zu gefährden. Die Farbe von Lavendel wurde damals mit Homosexualität assoziiert.

Die Gen Z hat dieses Konzept nun für sich entdeckt und sucht auf Social Media nach passenden Partner:innen, mit denen sie solch eine Lavendel-Ehe eingehen könnten. Unter dem #lavendermarriage finden sich zahlreiche Videos von mehr oder weniger frustrierten Singles. Denen geht es aber nicht darum, ihre Sexualität zu verstecken. Sie versprechen sich andere Vorteile davon.

Gen Z hat die Schnauze voll von Dating und Geldknappheit

"Alles was du tun musst, ist, mich zu heiraten, damit ich mir eine Hypothek, Nebenkosten und Steuern leisten kann", erklärt der Tiktoker Robbie Scott. Sein Video, das auch "Business Insider" aufgreift, hat über die vergangenen Wochen über eine Million Likes und Zehntausende Kommentare gesammelt.

Zu den Bedingungen seiner Lavendel-Ehe sagt Scott: "Du kannst rummachen mit wem und wann immer du willst. Das ist mir egal. Ich ermutige das sogar, hab Spaß, leb dein bestes Leben." Alles, was er im Gegenzug fordere, sei, dass seine Lavendel-Ehepartnerin am Ende des Monats die Hälfte der anfallenden Kosten übernehme.

Anschließend zählt er noch einige Dinge auf, mit denen er versuchen will, mögliche "Bewerberinnen" von sich zu überzeugen. In der Kommentarspalte finden sich zu Scotts Video durchweg positive Kommentare.

Ampel-Regierung plant Verantwortungsgemeinschaft

Eine Userin berichtet von einem befreundeten Paar, die eine Lavendel-Ehe führen würden und damit sehr glücklich seien. Eine andere schreibt: "Ok, wir brauchen eine App für Lavendel-Ehen und keine Dating-Apps".

Auch wenn nicht klar ist, wie ernst es Scott wirklich mit seiner Suche nach einer Ehepartnerin meint, in Deutschland gibt es tatsächlich Pläne, um so etwas wie eine Lavendel-Ehe gesetzlich zu verankern.

Die Ampel hat in ihrem Koalitionsvertrag nämlich festgehalten, das "Institut der Verantwortungsgemeinschaft" einführen zu wollen. Damit soll es zwei oder mehr volljährigen Personen jenseits von Liebesbeziehungen oder der Ehe ermöglicht werden, rechtlich füreinander Verantwortung zu übernehmen. Bislang ist dieses Vorhaben aber noch nicht umgesetzt worden.

Muss ich auch im Herbst und Winter Sonnencreme auftragen?

Mit mehr als 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Die Zahl der damit verbundenen Todesfälle ist in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen. Im Jahr 2021 sind hierzulande 4100 Menschen an einer Hautkrebserkrankung gestorben, 20 Jahre zuvor waren es noch 2600 gewesen.

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