Es wird wieder magisch auf der Kinoleinwand: In dieser Woche kommt "Phantastische Tierwesen – Grindelwalds Verbrechen" in die Kinos. Im zweiten Teil der "Harry Potter"-Vorgeschichte kämpft der Magizoologe Newt Scamander (Eddie Redmayne) in New York gegen den Quasi-Vorgänger von Lord Voldemort, Gellert Grindelwald (Johnny Depp), dem gerade die Flucht aus einem Zauberer-Gefängnis gelungen ist.
In Deutschland war schon der erste Film der "Harry Potter"-Vorgänger-Reihe, die fünf Teile umfassen soll, ein Kassenschlager: "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" spielte 2016 an der deutschen Kinokasse über 34 Millionen Euro ein – nur fünf Filme waren in diesem Jahr erfolgreicher. (Insidekino.de)
Der neue Film dürfte in den kommenden Tagen also viel Geld einnehmen – aber wird "Phantastische Tierwesen 2" die "Harry Potter"-Fans auch verzaubern, oder bei ihnen zu einem Wutanfall à la Voldemort führen?
Schon im Vorfeld wurden in der Potter-Community einige Szenen heiß diskutiert:
In Hogwarts sind nicht alle Lehrer beliebt: Professor Minerva McGonagall war bei den Gryffindors um Harry, Ron und Hermine aber immer hoch angesehen.
Die drei Zauberer wären aber ganz schön überrascht, wenn sie sich bei einem Ausflug in ein Muggel-Kino "Phantastische Tierwesen 2" gönnen würden. Denn dort ist die Animaga offenbar zu sehen – laut Popculture.com wird sie in dem Film, der im Jahr 1927 spielt, von der Irin Fiona Glascott gespielt.
Historisches Problem: Minerva McGonagall wurde laut Potter-Allgemeinwissen 1935 geboren. Was macht sie also in einem "Harry Potter"-Vorgänger, der acht Jahre vor ihrer Geburt spielt?
Auch wenn es als wahrscheinlich gilt, dass McGonagall nur in kurzen Sequenzen zu sehen sein, war man in der Potter-Community nicht begeistert.
Vielleicht erstmal den Film sehen, Ron? Womöglich gibt es ja eine ganz einfache magische Erklärung.
Im Frühjahr löste "Phantastische Tierwesen 2"-Regisseur David Yates eine Kontroverse aus, als er ankündigte, dass er den späteren Hogwarts-Schulleiter Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore (so viel Zeit muss sein) nicht als offen schwul zeigen wolle. Zwar deute man in den Filmen an, dass Dumbledore in seinen späteren Rivalen Grindelwald verliebt sei, aber man zeige es eben nicht explizit. (CNN)
"Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling, die auch für die Drehbücher der "Phantastische Tierwesen"-Reihe verantwortlich ist, äußerte sich damals zu der Kontroverse auf Twitter: "Es macht natürlich jede Menge Spaß, für ein Interview, das mich gar nicht involviert hat (sondern Regisseur Yates, Anm. d. Red.), und für ein Drehbuch, das keiner der wütenden Leute gelesen hat, und zudem Teil einer fünfteiligen Film-Reihe ist, von der gerade mal ein Teil erschienen ist, angegriffen zu werden, aber wisst ihr, was sogar noch mehr Spaß macht?"
Rowlings Ankündigung klingt ganz danach, als sollten Potter-Fans, die großen Wert auf Diversität legen, vielleicht auf die weiteren Film-Folgen warten.
Als im September der finale Trailer für "Phantastische Tierwesen 2" veröffentlicht wurde, stieß vielen Fans ein Detail übel auf: In dem Clip ist die Horkrux-Verwandlung der Schlange Nagini, Lord Voldemorts späterem bissigen Haustier, in einen Menschen zu sehen.
Für einige Fans ein Aufreger: Die menschliche "Nagini" wird nämlich von der koreanischen Darstellerin Claudia Kim gespielt. Mancher wertete das als billigen Versuch, eine Spur Diversität in die doch ziemlich weiße "Harry Potter"-Welt zu bringen.
In dieser Nacht zu Mittwoch wird "Phantastische Tierwesen – Grindelwalds Verbrechen" schon vor dem offiziellen Kinostart in Deutschland bereits in einigen Kinos zu sehen sein. Vermutlich wird sich dann die Aufregung über die vermeintlich-kontroversen Szenen des Potter-Vorgängers auf magische Weise legen – oder sich wie der Feuerkelch ganz neu entfachen.