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Supermarkt: Lidl-Kunden im Visier von Betrügern – Discounter reagiert

Kunden bei Lidl konnten sich bisher über ein großes Fleisch-Angebot freuen: Produkte wie Beef, Filet oder Steak von Sorten wie Rind, Schwein, Geflügel oder Lamm konnten sich die Kunden in den Warenkor ...
Immer wieder sind neue Betrugsmaschen im Umlauf – auch große Discounter sind betroffen.Bild: Getty Images/Beata Zawrzel
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Supermarkt: Perfide Betrugsmasche zielt auf Konto von Lidl-Kunden

16.06.2023, 11:30
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Betrug gab es schon immer. Und durch die vielen Möglichkeiten, die das digitale Zeitalter mit sich bringt, vervielfacht sich dieser enorm und taucht in immer raffinierteren Formen auf. Das macht ihn schließlich zum Teil unseres Alltags, und doch nicht weniger gefährlich.

So geschehen auch in einem Fall innerhalb der watson-Redaktion.

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Lidl: Perfides Schreiben im Umlauf

"Letzte Zahlungsaufforderung" steht in großen Lettern auf einem kürzlich aufgetauchten Brief, der augenscheinlich vom Discounter Lidl stammt. Eine klare Anweisung, die im ersten Moment beinahe den Reflex auslöst, das Handy aus der Tasche zu ziehen, um die offenen 63,39 Euro zu begleichen.

Wichtiger Punkt an dieser Stelle: Der Brief stammt nicht wirklich von Lidl – und der Discounter hat auch nichts damit zu tun.

Doch kaum ein Detail auf dem Schreiben weckt den Eindruck, es könnte sich um einen Fake handeln: Wer schon einmal eine Rechnung von Lidl gesehen hat, sieht optisch keinen Unterschied. Links oben das Logo, der Brief ist ordnungsgemäß frankiert, Öffnungszeiten und Adress-Angaben scheinen zu stimmen, und auch die Formulierungen sind allesamt sauber ausgedrückt.

Die angebliche Zahlungsaufforderung von Lidl wirkt täuschend echt.
Die angebliche Zahlungsaufforderung von Lidl wirkt täuschend echt.siems/watson

Gerade letzteres unterscheidet sich also vom sonstigen Spam, den man zumeist nur per Mail bekommt: Der Prinz aus Nigeria, den man nur durch eine hohe Zahlung hätte retten können, hatte die Sache mit der Grammatik nie so richtig drauf.

Auch Daten überwiegend korrekt

Was den Eindruck der Echtheit noch unterstützt, ist, dass auch sämtliche Daten offenbar korrekt sind. Das gilt sowohl für Adresse, Telefonnummer und Mail-Kontakt des Discounters, die sich als solche identifizieren lassen, als auch für Namen und Anschrift der Kund:innen.

Was hingegen stutzig macht: Wer keine Kunden-Nummer bei Lidl hat, dem wird auf diesem Schreiben dennoch eine zugeordnet. Und wer im April 2023 nicht für 55,91 Euro bei dem Discounter eingekauft hat, dem wird ein solcher Einkauf angedichtet. Plus Mahnungsgebühren.

Letzteres ist der nächste Punkt, der verwundert: "Wir haben Sie bereits zweimal per E-Mail an die Zahlung des offenen Betrages erinnert", heißt es in dem Schreiben – entsprechende Mails blieben jedoch aus.

Kontaktaufnahme mit Lidl klärt auf

Das Praktische ist: Wenn immerhin der Service-Kontakt auf dem Schreiben stimmt, hat man wenigstens schon die Mail-Adresse parat, um einen gegebenen Betrugsverdacht zu schildern. Ein Scan des vorliegenden Briefes wird darin beigefügt. Die Antwort des Discounters lässt daraufhin nicht lange auf sich warten:

Dort wird empfohlen, "bei der örtlichen Polizeidienststelle Strafanzeige gegen Unbekannt zu erstatten." Gesagt, getan. Auf die entsprechende Bescheinigung der Anzeigenerstattung hin kündigt Lidl an, das entsprechende Kundenkonto zu sperren, sodass keine weiteren Bestellungen darüber aufgegeben werden können. Die offene Forderung wird hingegen aufgehoben.

Für all diejenigen, die also ein solches Schreiben in ihrem Briefkasten finden, ohne einen entsprechenden Einkauf getätigt zu haben: Von den sehr bestimmten Formulierungen in dem Schreiben sollte man sich nicht beeindrucken lassen.

Verschickt eine Person den Brief an 100 Menschen und nur zehn von ihnen überweisen die Summe, hat sich der Betrug leider schon mehr als gelohnt. Diese Genugtuung sollte man den Täter:innen nicht geben.

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