
In diesem Karton steckt nicht nur eine leckere Mahlzeit, sondern eventuell auch einige Schadstoffe.Bild: imago images / Bihlmayerfotografie
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Nach einem langen Tag eine Pizza bestellen und diese samt Karton mit aufs Sofa nehmen; mit einem Pizzakarton im Park auf die Wiese setzen; zum Filmabend mit Pizza und Bier einladen. Es gibt wohl kaum eine Mahlzeit, bei der die Verpackung so sehr zum Feeling gehört wie bei der Pizza. Wird einem der flache Karton von dem Pizzalieferanten in die Hand gedrückt, fühlt sich das durchaus wohlig an.
Der Karton ist auch ein universelles Zeichen: Egal wo man sich gerade befindet, läuft irgendwo jemand mit einem flachen eckigen Karton an einem vorbei, weiß man, da gibt's gleich Pizza.
"Öko-Test" zeigt: Diese Schadstoffe stecken in Pizzakartons
Aber genau in diesen allgegenwärtigen Kartons finden sich tatsächlich oft Schadstoffe. Das Schlimme daran: Diese können durchaus beim Essen der Pizza in den menschlichen Organismus aufgenommen werden, warnt "Öko-Test".
Um einmal einen Überblick darüber zu verschaffen, was genau an Schadstoffen in Pizzakartons enthalten ist, hat "Öko-Test" zehn Kartons in einem Labor überprüfen lassen. Fünf davon wurden bei bekannten Pizzaketten gekauft, die fünf restlichen wurden online von Großhändlern bezogen. Im Labor wurden diese dann auf Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) getestet, sowie darauf, ob die Schadstoffe auch vom Karton auf die Pizza übergehen.
BPA ist eine Industriechemikalie, die eine hormonelle Wirkung auf Menschen und Umwelt hat. Sie soll negative Auswirkungen auf die Reproduktion haben und wird mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko in Verbindung gebracht. BPS besitzt ähnliche Risiken wie BPA.
Labor: Neun von zehn Kartons mit Schadstoffen belastet
Die Laborergebnisse haben die schlimmsten Erwartungen von "Öko-Test" übertroffen, heißt es beim Verbrauchermagazin. Gleich neun der zehn ausgewählten Pizzakartons wiesen Spuren von BPA und/oder BPS auf.
Der einzige Pizzakarton, der bei diesem Test keine Belastung durch Schadstoffe aufweist, ist aus dem Hause Pizza Hut. Zu den am meisten belasteten Kartons gehört unter anderem der von L'Osteria.
Bisphenole landen bei der Herstellung von Pizzakartons ungewollt in der Pappe. Das geschieht, weil oft sogenanntes Thermopapier, wie Kassenzettel oder Eintrittskarten, bei dem Bisphenole als Farbentwickler eingesetzt werden, in der Papiertonne landen. Diese landen dann wiederum im Recycling-Kreislauf und werden zu neuen Produkten verarbeitet. Und weil BPA seit 2020 in Thermopapier verboten ist, steigen viele Hersteller auf das ähnliche BPS um.
Die Kartons von Pizza Hut würden laut "Öko-Test" deswegen so gut abschneiden, weil sie aus Frischfasern hergestellt werden und auf Papier mit Recycling-Anteil verzichtet wird. Das ist für Verbraucher:innen zwar gut - für die Umwelt jedoch weniger.
Am besten, macht "Öko-Test" dazu deutlich, wäre ein früheres und strengeres Verbot von Bisphenolen in dieser Situation gewesen. Damit würde die Umwelt geschont und Verbraucher:innen wären weniger Schadstoffen ausgesetzt.
Die Werbung hat uns erzählt, dass Milch die Knochen stärke. Tatsächlich ist sie reich an Calcium, Vitamin B2 und Jod. Bei vielen steht immer mindestens ein obligatorisches Tetrapak im Kühlschrank.