Wer besonders viel in Großstädten unterwegs ist, kennt sie in- und auswendig: die kleinen und großen Tricks von Betrüger:innen an jeder Straßenecke einer belebten Touri-Gegend. Von "Hey, kann ich mal mit deinem Handy telefonieren?" über manipulierte Becherspielchen bis hin zu Ablenkungsmanövern aller Art.
Dennoch: Gerade wer aus einem heile-Welt-Dorf kommt, kann schnell der eigenen Naivität zum Opfer fallen. Und auch alle anderen können mal auf dem falschen Fuß erwischt werden – zum Beispiel, wenn sie einen Ketchup-Fleck bemerken.
Genau das ist nun einem Mann in Salzburg in Österreich geschehen. Er hob an einem Bankautomaten Geld ab und wurde dabei laut der "Kronen"-Zeitung wohl beobachtet.
Gleich drei Kriminelle hatten demnach wohl gesehen, dass der 90-Jährige einen beachtlichen Betrag Geld bei sich tragen muss. Daher griffen sie zu einem Trick: Sie sollen ihm unbemerkt Ketchup auf die Jacke geschmiert haben und ihn dann auf die entstandenen Flecken angesprochen haben.
Unter diesem Vorwand halfen sie laut "Krone" dabei, die Jacke des Mannes zu säubern und griffen, wieder unbemerkt, in eine Jackeninnentasche – in dieser fanden sie das Geld.
Dabei soll es sich um mehrere Tausend Euro handeln. Das Opfer soll das Fehlen des Geldkuverts erst zu Hause bemerkt und den Diebstahl dann der Polizei gemeldet haben. Mittlerweile fahndet die Polizei infolgedessen mit Fotos nach drei Hauptverdächtigen, darunter zwei Männer und eine Frau.
Auch in Deutschland wurde der Trick bereits angewendet. 2019 warnte die Polizei vor der Ketchup-Masche. Zuvor sollen Kriminelle in Berlin Diebstähle auf diese Weise durchgeführt haben – unter anderem in einem Supermarkt.
Dabei sollen sie laut "Chip" nach dem unauffälligen Ketchup-Angriff behauptet haben, dass ihre Opfer Blutflecken an der Kleidung haben – leider kein dummer Trick. Denn natürlich ist bei diesem Hinweis erstmal jeder ein wenig panisch und dementsprechend unaufmerksam. Schnell sind das Portemonnaie oder das Handy in der Hosentasche für einen kurzen Moment vergessen.
Wichtig ist es in solchen Situationen in der Öffentlichkeit also bei aller spontanen Ablenkung immer einen Sinn für sein Hab und Gut zu behalten.