Die Inflation treibt die Preise nicht nur in Supermärkten und Discountern in die Höhe. Auch Lieferdienste für Lebensmittel drehten zuletzt an der Preisschraube. Die Teuerung betrifft beinahe alle Bereiche des Lebens.
Was Kund:innen außerdem besonders verärgert, sind höhere Preise bei Abo-Modellen. Saftig war der Anstieg etwa bei Amazon Prime. 2022 verteuerte sich das Jahres-Abo um 30 Prozent – von 69 auf von 89,90 Euro. Nun müssen Amazon-Kund:innen mit einer weiteren Belastung rechnen. Zumindest, wenn sie von einem bestimmten Dienst Gebrauch machen.
Wer sich Amazon Prime gönnt, hat dadurch einige Vorteile. Dazu zählt es auch, ab einem bestimmten Einkaufswert nicht für die Lieferung von Amazon Fresh zahlen zu müssen. Dieser Betrag soll auf dem US-amerikanischen Markt nun dramatisch ansteigen – von 35 US-Dollar auf 150 US-Dollar.
Auch in Deutschland verlangt der Lebensmittel-Lieferdienst Amazon gestiegene Gebühren. Von nun an müssen Kund:innen mit einem Mindestbestellwert von 35 statt wie bisher 20 Euro rechnen. Ab einem Bestellwert von 80 Euro stellt der Dienst die Artikel gratis zu, so wie bisher auch. Diese Schwelle bleibt unverändert, wie eine Sprecherin gegenüber der "Lebensmittelzeitung" (LZ) bestätigt.
Allerdings lassen Kund:innen unterm Strich trotzdem mehr Geld da – unabhängig von den ohnehin teureren Artikeln. Die Preiserhöhungen zeigen sich im Kleinen. So fallen für Bestellungen unter 35 Euro nun zusätzlich mehr Zustellgebühren an: 3,99 statt wie bisher 2,99 Euro. Zumindest, wenn Kund:innen die Lieferung binnen zwei Stunden erhalten möchten. In einigen Zustellgebieten müssen Kund:innen nun außerdem während beliebter Lieferzeiten einen Euro zahlen – und zwar völlig unabhängig von der Größe der Bestellung.
Gründe für die Preiserhöhungen sind die gesteigerten Kosten für Logistik, Energie, Produkte und Personal. Also Gründe, die beinahe jedes Unternehmen treffen.
Wer das Abo-Modell bei Amazon Prime hat, profitierte bisher von einer kostenlosen Warenlieferung unabhängig von der Größe des Einkaufs. Wer kein Prime-Mitglied ist, musste bis zu einem bestimmten Wert Liefergebühren bezahlen. Mehrere Online-Medien berichteten, dass sich auch hier die Höhe dieses Mindestbestellwertes ändere.
Dieser war demnach mehrfach von 29 auf 39 Euro angehoben und wieder gesenkt worden. Branchenkenner:innen werteten dieses Auf und Ab als "Tests" für eine eventuelle Ausweitung auf den Wert für die Gratis-Lieferung.
Allerdings sei diese Information falsch, wie die "Lebensmittelzeitung" unter Berufung auf einen Konzern-Sprecher berichtet. "Kundinnen und Kunden profitieren weiterhin von einem kostenlosen Standardversand innerhalb Deutschlands für Bestellungen über 29 Euro." Auch auf der Hilfe-Seite von Amazon waren kurzzeitig andere Angaben zu lesen. Doch der Sprecher bezeichnet diese als "falsch". Er versichert außerdem: Prime-Kund:innen profitieren weiterhin von einer Gratis-Lieferung unabhängig vom Bestell-Wert.