AOK bügelt peinlichen App-Fehler aus – "Leben beenden" ging auf Social Media viral
Dass Versicherte in Deutschland ihre Gesundheits- und Versorgungsdaten digital einsehen können, war lange Zeit nicht selbstverständlich. Mittlerweile bieten aber die meisten Krankenkassen eine eigene Service-App an. In der "AOK Mein Leben"-App kann man beispielsweise auf seine elektronische Patientenakte (ePA) zugreifen.
So lassen sich gespeicherte Gesundheitsdokumente, Befunde und Medikationspläne bequem von zu Hause einsehen. Zudem kann man E-Rezepte über die App in der Apotheke einlösen. Und auch, ob man bereit ist, Organe zu spenden, kann man mithilfe der Anwendung im bundesweiten Organspende-Register eintragen. Dafür muss man sich lediglich vorab mittels einer Gesundheits-ID verifizieren.
Auch wenn einige Versicherte mit Blick auf Datenschutz und Funktionalität weiter skeptisch bleiben, werden sich viele App-Nutzer:innen wohl über den digitalen Fortschritt freuen. Vor einigen Wochen sorgte aber ein Fehler in der Anwendung für Aufsehen, der wohl mehr als unglücklich war.
Anspielung auf Suizid: AOK mit peinlichem Fehler
Auf Social Media teilten einige Menschen nämlich Screenshots aus der "AOK Mein Leben"-Anwendung. Darin war zu sehen, dass Versicherte sich über Nutzungsbedingungen, die Datenschutzerklärung und das Impressum informieren können. Zusätzlich gibt es die Auswahlmöglichkeit "beenden".
Das war insofern unpassend, dass diese Option bis vor Kurzem direkt hinter dem App-Namen stand, sodass "AOK mein Leben beenden" zu lesen war.
Auf Social Media machten sich viele über den Fehler lustig. Unter einem X-Post schrieb ein User: "Hoffentlich greift dann trotzdem meine Lebensversicherung." Und ein anderer kommentierte mit ähnlich schwarzem Humor: "Praktisch, dann müssen die nichts mehr zahlen".
Allein ein Tweet zu dem App-Fauxpas erhielt mehr als 16.000 Likes und wurde über 300.000 Mal angesehen. Dadurch ist wohl auch die AOK selbst auf den Fehler aufmerksam geworden. "Danke für den Hinweis, den Text bessern wir aus", schrieb der Bundesverband der Krankenkasse auf X und lieferte im gleichen Zug die Nummer zur Telefonseelsorge mit, an die sich Menschen mit Suizidgedanken wenden können.
"AOK Mein Leben"-Fehler ist inzwischen in der App korrigiert
Seitdem sind einige Wochen vergangen und nun scheint der Fehler behoben zu sein. Auf X kursieren Screenshots, auf denen zu sehen ist, dass man in der App nicht mehr "AOK mein Leben beenden" kann, sondern nur noch die "Anwendung".
Gegenüber watson hat ein AOK-Sprecher die Änderung offiziell bestätigt. Morbide Anspielungen sollten in der App also nicht mehr auftauchen. Auf Social Media nehmen trotzdem einige die Änderung zum Anlass, um die Krankenkasse mit tiefschwarzem Humor auf die Schippe zu nehmen.
"Wir werden schrittweise entmündigt", beschwert sich ein User in ironischem Ton. Ein anderer schreibt: "Nichts darf man heutzutage mehr haben". Und ein dritter meint: "Die Merkel nimmt uns echt alles". Auch wenn der Fehler also einen makaberen Beigeschmack hatte: Ernsthaft böse scheint der AOK kaum jemand gewesen zu sein.