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Nach Gravis: Mobilfunkanbieter schafft Bargeld-Zahlung ab

Person zieht Geldscheine aus einer Geldbörse / Portemonnaie *** Person pulls Banknotes from a Wallet Wallet 1028901765
Der Stellenwert von Bargeld sinkt zunehmend. Bild: IMAGO/CHROMORANGE
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Nach Gravis: Mobilfunkanbieter schafft Bargeld-Zahlung ab

02.02.2023, 07:21
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Die Digitalisierung verändert das Leben der Menschen weltweit. Längst steckt der digitale Wandel nicht mehr in den Kinderschuhen. Doch Deutschland hält an einer Sache fest wie kaum ein anderes Land in Europa: am Bargeld. Für 54 Prozent der Deutschen sind Münzen und Scheine laut einer Studie der Unternehmensberatung Strategy& immer noch das beliebteste Zahlungsmittel. Zum Vergleich: Im Schnitt sagten das nur 37 Prozent der Menschen in den befragten Nationen.

Über die Hälfte der Deutschen bezahlen immer noch am liebsten mit Bargeld.
Über die Hälfte der Deutschen bezahlen immer noch am liebsten mit Bargeld. Bild: IMAGO / Westend61

Trotzdem verschwindet auch hierzulande das Bargeld allmählich. Für alle Fans dieser Zahlungsart könnte der Start ins Jahr besser sein: Erst verkündete der bekannte Apple-Händler Gravis, Bargeldzahlungen nicht mehr zu akzeptieren. Nun verabschiedet sich ein großer Mobilfunkanbieter von der antidigitalen Bezahlweise.

Beliebter Mobilfunkanbieter streicht Bargeld-Zahlungsoption

Wer bei Gravis iPhones, Macs und andere Apple-Geräte kaufen möchte oder andere Leistungen in Anspruch nehmen will, kann dort seit Kurzem nicht mehr in Bar bezahlen. Offenbar ist diese Änderung nicht nur bei diesem Freenet-Tochterkonzern der Fall. Die Freenet AG verzichtet künftig bei seinem Mobilfunkanbieter ebenfalls auf diese Bezahlmöglichkeit.

In den Freenet-Filialen wird bereits auf die Neuerung hingewiesen. "Starker Service. Ohne Bargeld. Ab dem 01.02.2023 akzeptieren wir in unseren freenet-Shops nur noch Kartenzahlung. Barzahlungen sind nicht mehr möglich", steht auf den Hinweis-Blättern in den Filialen. Ein Sprecher bestätigte gegenüber "Inside Digital" den Schritt. Allerdings betrifft die Änderung vorerst nur die eigenen Shops. Franchise-Shops folgen demnach später, unabhängige Händler sind davon gar nicht betroffen.

Redaktionell, beleuchtetes Firmenschild von freenet in Darmstadt im Dezember 2022. Redaktionell, beleuchtetes Firmenschild von freenet in Darmstadt im Dezember 2022. *** Editorial, illuminated freenet ...
Freenet-Kund:innen müssen künftig in den Filialen auf Bargeld-Zahlungen verzichten. Bild: IMAGO/Beautiful Sports

Freenet AG begründet Bargeld-Aus mit Umweltargumenten

Dass der Konzern nun bei seinen Tochterunternehmen Gravis und Freenet diese Bezahlmöglichkeit entfernt, könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich die Freenet AG generell vom Bargeld trennen möchte.

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Auf die Gründe angesprochen, verweist das Unternehmen auf Umwelt-Argumente. Der Verzicht auf das Bargeld sei umweltschonender. Die Wissenschaft bekräftigt dieses Argument tatsächlich: Bargeldzahlungen schneiden hinsichtlich der Umweltbilanz insgesamt schlechter ab als andere Zahloptionen – etwa die Kredit- oder Bankomatkarte. Auch aus hygienischer Sicht seien andere Bezahlmethoden von Vorteil.

Bamberg, Deutschland 18.November 2022: Themenbilder - Symbolbilder - Geld - 2022 Auf einem Tisch liegen mehrere tausend Euro in Bargeld, in verschiedenen Euroscheinen, 100, 50 und 200 -Scheine, auf de ...
Bargeldzahlungen schneiden in der Umweltbilanz schlechter ab als andere Methoden.Bild: IMAGO/Fotostand

Dass der Mutterkonzern vermehrt auf die Bargeld-Option beim Bezahlen verzichtet, dürfte bei einigen Kund:innen auf Unmut stoßen. In Deutschland ist der Teil der Bargeld-Verfechter besonders groß. Als größtes Argument nennen sie den Datenschutz, schließlich kann die Spur von Bargeld-Zahlungen digital nicht verfolgt werden. Im Falle von digitalen Ausfällen ist Bargeld immer noch die sicherste Option.

Streik bei VW: Langjähriger Mitarbeiter deckt Abfindungen auf

Beim kriselnden Autobauer Volkswagen ist derzeit viel los. Mindestens drei Werke in Deutschland könnten geschlossen und Jobs abgebaut werden, die Rede ist von betriebsbedingten Kündigungen. Wer bleibt, muss mit Gehaltseinbußen rechnen. Konzernchef Oliver Blume bezeichnete das bei einer Betriebsratsversammlung als "dringende Maßnahmen, um die Zukunft von Volkswagen zu sichern".

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