Vor allem Kinderprodukte werben häufig mit falschen Versprechen. Bild: pexels / cottonbro studio
Geld & Shopping
Große Supermärkte in Deutschland bieten im Durchschnitt etwa 12.000 verschiedene Produkte an. Die Regale sind also voll, überall springen den Verbraucher:innen bunte Etiketten entgegen.
Dass diese Etiketten mitunter aber auch lügen, wird in der Traumvorstellung vom Großeinkauf gerne verschwiegen. Auf Grundlage dieser Tatsache hat der Verein Foodwatch International im Jahr 2009 zum ersten Mal den Preis "Goldener Windbeutel des Jahres" verliehen.
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Mit dem Negativpreis wollen Verbraucherschützer:innen auf die größten Werbelügen in den Supermarktregalen hinweisen. In diesem Jahr geht der erste Platz an die bekannte deutsche Chips-Marke Pombär.
Pombär wirbt mit weniger Fett – hat dafür aber enorm viel Zucker
Für insgesamt fünf nominierte Lebensmittel konnten Verbraucher:innen ihre Stimme abgeben und entscheiden, welche Werbung ihnen den größten Bären aufband. 28 Prozent der befragten Personen entschieden sich für die Pombär Ofen-Minis.
Mit einem neuen Versprechen wollte die Firma Intersnack ihr seit 1987 vertriebenes Chips-Sortiment erweitern. Die Ofenchips warben demnach damit, 50 Prozent weniger Fett als herkömmliche Kartoffelchips zu enthalten. Der Haken: Das neue Produkt hat dafür den sechsfachen Zuckergehalt.
Der Hersteller hatte den erhöhten Zuckergehalt in der Vergangenheit im "Spiegel" mit einem abweichenden Herstellungspreis begründet. Foodwatch bezeichnete die Chips als "zuckrige Kinder-Werbelüge", das vor allem gesundheitsbewusste Eltern ansprechen soll.
Bekanntes Influencer-Produkt landet auf Platz Zwei
Der zweite Platz beim Negativ-Rennen um den "Goldenen Windbeutel" geht an ein Produkt, das sogar ganz offensichtlich mit gesunder Ernährung lockt. Der Milchdrink der Marke Yfood wirbt mit einer Vielzahl an Proteinen, Ballaststoffen und Vitaminen.
Die angeblich vollwertige Trinkmahlzeit wurde zuletzt auch von vielen Influencer:innen beworben. Das Urteil von Foodwatch lautete schlicht: "Ist doch nur teure Milch mit ein paar Zusätzen". Ein halber Liter kostet im Schnitt mehr als drei Euro.
Teuer ist auch das Produkt auf Platz drei. Der Preis für den Porridge der Marke "3 Bears" beginnt bei etwa vier Euro für 400 Gramm. Laut Foodwatch bestehe das Produkt jedoch größtenteils aus im Einkauf günstigen Haferflocken. Das Etikett "ohne zugesetzten Zucker oder künstliche Zusätze" sei bei diesem Produkt eine Selbstverständlichkeit und daher völlig überflüssig.
Mit dem Negativ-Preis versucht die Verbraucherschutzorganisation gegen Etikettenschwindel vorzugehen. Auf Platz vier und fünf landeten ein Frischkäse der Marke Philadelphia und ein neues Produkt der Snack-Marke Tuc.
Der erste "Goldene Windbeutel" ging 2009 an den bekannten Milchdrink Actimel von der Firma Danone. Den Werbespruch "Actimel activiert Abwehrkräfte" kritisierte Foodwatch damals, da das Produkt auf das Immunsystem den gleichen Effekt wie herkömmliche Joghurterzeugnisse habe. Wie bei den Pombär Ofen-Minis wurde ein hoher Zuckergehalt verschwiegen.
Wer Zugang zum Internet hatte, ist am "brat summer" dieses Jahr wohl kaum vorbeigekommen. Über Monate war die giftgrüne Farbe des Album-Covers von Charli xcx (siehe unten) überall auf Social Media zu sehen.