Das bayrische Unternehmen Riegele ist unzufrieden mit dem aktuellen Pfandsystem und plant eine Reform. Bild: imago images / Manfred segerer
Geld & Shopping
Seit Langem brodelt der Ärger über das Pfandsystem in der Getränkebranche. Viele Flaschen und Getränkekisten werden von den Käufer:innen nach Gebrauch nicht mehr zurückgegeben. Das Problem dabei: Hersteller bleiben so oft auf Millionenkosten sitzen.
Ein Unternehmen hat nun die Nase gestrichen voll und plant eine Pfandreform. Mit einer drastischen Pfanderhöhung für ihre Produkte will eine Brauerei die Motivation der Kund:innen erhöhen, das Pfand zurückzugeben.
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Bei dem Unternehmen handelt es sich um die Brauerei Riegele mit Sitz in der bayrischen Stadt Augsburg. Bekannt ist der Hersteller vor allem für das Getränk Spezi.
Sebastian Priller-Riegele, Mitglied der Riegele Brauerei-Geschäftsführung, ist federführend in der Diskussion um die Pfanderhöhung und kündigte in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" weitreichende Veränderungen an.
Jedes Jahr mache Riegele Verluste in Millionenhöhe
Bislang beträgt das Pfand für eine Bierflasche 8 Cent, für einen Bierkasten berechnet die Privatbrauerei 1,50 Euro und für einen Kasten Spezi 3,10 Euro. Da jedoch so wenig des Pfandes seinen Weg wieder zurückfindet, verliert das Unternehmen laut Sebastian Priller-Riegele 24 Cent pro Flasche.
Viele Unternehmen bleiben aufgrund der Pfandsituation jährlich auf Millionenbeträgen sitzen. Bild: imago stock&people / imago images
Diese Centbeträge würden sich über das Jahr hinweg zu einem Millionenbetrag summieren, welchen das Unternehmen jedes Jahr ersetzen müsse.
"ökologischer Irrsinn"
Priller-Riegele
Vor allem die Getränkekisten würden viele Käufer:innen lieber behalten wollen, um diese als Baumaterial oder Dekoration in ihrer Wohnung zu nutzen. Der Großhandel würde Kisten teilweise sogar einfach schreddern, um Transportkosten zu sparen – das sei laut Priller-Riegele zwar günstiger, aber "ökologischer Irrsinn".
Die größte Pfanderhöhung plant das Unternehmen für die Spezi-Kisten
Der Plan des Unternehmens ist nun folgender: Pro Flasche soll das Pfand auf 25 Cent angehoben werden und für die Getränkekästen will die Brauerei zukünftig 5 Euro verlangen. Bei dem Aushängeschild des Unternehmens, der Kiste mit 20 Flaschen Spezi, soll das Pfand sogar auf 10 Euro steigen.
Den finanziellen Hintergrund der geplanten Reform erklärt das Unternehmen unter anderem mit den gestiegenen Glaspreisen seit dem Ukraine-Krieg – der Materialwert würde von den aktuellen Pfandbeträgen einfach nicht mehr getragen werden. Zudem koste ein Kasten das Unternehmen im Einkauf ebenfalls rund 10 Euro.
Auch andere Kollegen würde sich laut dem Spezi-Chef eine Reform wünschen – einen Alleingang schließe das Unternehmen im Notfall jedoch ebenfalls nicht aus.
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