Wer in letzter Zeit bei Dm oder Rossmann einkaufen war, sollte die erworbenen Produkte genauestens untersuchen. Wie aus Warnungen des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hervorgeht, waren bei den Drogeriemarktketten nämlich Produkte im Sortiment geführt worden, die gesundheitsschädlich sein können – mitunter sogar tödlich.
Aufgrund dessen wurden nun großflächige Rückruf-Aktionen gestartet, um die entsprechenden Artikel schnellstmöglich aus dem Verkehr zu ziehen.
Betroffen sind sowohl die würzigen Mandeln mit japanischer Tamari-Sojasauce aus dem Bio-Sortiment von Dm als auch ein gleichnamiges Produkt aus dem Bio-Sortiment bei Rossmann. Grund für den Rückruf ist in beiden Fallen ein erhöhter Rückstand von Bittermandeln, wie aus den jeweiligen Pressemitteilungen der Unternehmen hervorgeht.
Bei dem dm-Produkt handelt es sich um die "dmBio Würzige Mandeln 50 g"-Packung. Betroffen ist dabei aber ausschließlich die Ware mit der Chargennummer 0722121202 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 15.12.2023 sowie die Ware mit der Chargennummer 0722112901 und dem MHD 01.12.2023.
Bei Rossmann sind es die "EnerBio Mandeln würzig", die von dem Rückruf betroffen sind. Allerdings gilt auch dies nicht pauschal für alle Produkte, sondern nur für die Chargen
Im Unterschied zu gewöhnlichen Süßmandeln sind unbehandelte Bittermandeln für den menschlichen Verzehr potenziell höchst gesundheitsschädlich. Sie enthalten nämlich ungefähr 3 bis 5 Prozent Amygdalin, was beim Verdauungsprozess dazu führt, dass Cyanid, auch Blausäure genannt, freigesetzt wird. Bereits in geringen Dosen ist Blausäure sehr giftig.
Abhängig vom Körpergewicht können bereits fünf bis zehn Bittermandeln eine tödliche Menge an Blausäure enthalten, wie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mitteilte.
Die Drogeriemärkte warnen deswegen vor "Vergiftungserscheinungen wie unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel" und raten dazu, bei Symptomen umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.
Sowohl Dm als auch Rossmann bitten ihre Kund:innen in dem Rückruf nachdrücklich, die Produkte nicht zu konsumieren und wieder zurück in die Filialen zu bringen. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Artikel bereits geöffnet wurden, auch ein Kassenbeleg sei nicht zwangsläufig vonnöten. Der volle Kaufpreis werde in jedem Fall erstattet.
Wie das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erst Anfang des Jahres in einer Statistik veröffentlicht hat, sind die Produktrückrufe 2022 auf einem Rekordhoch gewesen. Ganze 311 Rückrufe wurden im vergangenen Kalenderjahr dokumentiert. "Dies bedeutet aber nicht, dass Lebensmittel in Deutschland unsicherer geworden sind", erklärt Dr. Georg Schreiber, Leiter der Abteilung Lebensmittelsicherheit des Bundesamts.
Die Zunahme der Meldungen sei vielmehr ein Indiz dafür, "dass Unternehmen und Handel ihrer gesetzlichen Meldepflicht nachkommen und somit zum hohen Niveau der Sicherheit von Lebensmitteln in Deutschland beitragen."