Küchenhelfer wie Schöpfkellen, Pfannenwender oder Sparschäler gehören zum festen Inventar vieler Haushalte. Aus Nylon, Holz oder Aluminium gefertigt, erleichtern sie das Schnippeln, Kochen und Servieren.
Mittlerweile bieten auch die meisten Supermärkte und Discounter Küchenhelfer zum Verkauf an. So können Kund:innen beim alltäglichen Einkauf direkt die zu ihren eingekauften Lebensmitteln passenden Utensilien mitkaufen.
Das niederländische Handelsunternehmen EDCO Eindhoven B.V. hat jetzt jedoch eine Reihe von im Supermarkt erhältlichen Küchenhelfern zurückgerufen. Der Grund ist eine mögliche Gesundheitsgefahr.
EDCO Eindhoven B.V. ruft gleich eine ganze Reihe von verschiedenen Küchenhelfern der Marke Alpina zurück. Wie das Unternehmen mitteilte, wurden während einer Untersuchung der Produkte festgestellt, dass die Freisetzung primärer aromatischer Amine (PAA) höher ist als gesetzlich zulässig.
Laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit handelt es sich dabei um eine Gruppe chemischer Verbindungen, die zum Beispiel bei der Herstellung von schwarzen Farbmitteln verwendet werden. Einige Vertreter dieser Substanzen sind krebserregend. EDCO Eindhoven B.V. rät deshalb von einer weiteren Verwendung der Alpina Küchenhelfer ab.
Einer von dem Unternehmen bereitgestellten Übersicht lässt sich ablesen, dass insgesamt 21 Küchenhelfer der Marke Alpina von dem Rückruf betroffen sind. Konkret handelt es sich um Schaumlöffel, Schöpfkellen, Spatel, Spaghettilöffel und -gabeln, Servierlöffel, Suppenkellen, Pfannenwender und Kartoffelstampfer.
Laut dem Hersteller wurden betroffene Produkte seit Januar 2021 über verschiedene Handelswege, unter anderem über den Discounter Netto, verkauft. Betroffene Artikel können in den jeweiligen Verkaufsstellen zurückgegeben werden, der Kaufpreis wird erstattet. Außerdem hat Netto den weiteren Verkauf der Küchenhelfer gestoppt.
PAA können in Küchenutensilien vorhanden sein, wenn während der Produktion bestimmte Chemikalien verwendet werden, die aromatische Amine freisetzen. Dazu gehören bestimmte Farb- und Härterstoffe, die bei der Herstellung von Kunststoff oder Beschichtungen eingesetzt werden.
Wenn bei einer chemischen Reaktion etwas schiefgeht oder minderwertige Materialien verwendet werden, können Reste von PAA im Endprodukt, in diesem Fall den Küchenutensilien, verbleiben. Dort können sie auf Lebensmittel übergehen, die mit den Küchengegenständen in Berührung kommen.
Das geschieht allerdings nicht selten. Erst im April musste der Discounter Action ebenfalls Küchenutensilien der Marke Masterchef Kitchen zurückrufen, weil Produkttests gezeigt hatten, dass die Migration von primären aromatischen Aminen die gesetzlichen Grenzwerte überschritten hat. Daher ordnete das Unternehmen aus Sicherheitsgründen einen Rückruf an.
Auch das Europäische Schnellwarnsystem meldet laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit immer wieder Warnungen zu primären aromatischen Aminen in Küchenutensilien. Es wurde deshalb mittlerweile ein Grenzwert für die entsprechenden Stoffe festgelegt.