
Bei so viel Angebot im Supermarkt können viele Menschen sich nicht mehr entscheiden, was sie kaufen möchten. Bild: unsplash / hanson lu
Geld & Shopping
Wenn du dich schon mal dabei ertappt hast, wie du ewig vor dem Joghurt-Regal stehst und am Ende doch wieder den gleichen langweiligen Naturjoghurt nimmst, bist du nicht allein. Willkommen im Club der Überforderten, die von zu viel Auswahl regelrecht gelähmt werden. Aber warum ist das so? Und wie können wir uns aus dieser Entscheidungs-Misere befreien?
08.08.2025, 07:2208.08.2025, 07:22
watson-Redaktion
Stell dir vor, du willst dir einfach nur ein neues Duschgel kaufen. Du gehst in die Drogerie – und dann stehst du da: vor einem Regal, das aussieht wie das Olympiastadion der Körperpflege. 73 verschiedene Duschgels. Kokos, Mango, Lavendel, sensitiv, extra sensitiv, mit Öl, ohne Mikroplastik, pH-hautneutral, vegan, dermatologisch getestet, mit Glitzer. Hilfe.
Willkommen im Dilemma der Entscheidungsparalyse, auch bekannt als "Paradox of Choice".
Supermarkt: Das Angebot beim Einkaufen ist zu groß
Das Phänomen, dass uns eine große Auswahl lähmt, wurde von Psychologen wie Barry Schwartz untersucht. In seinem Buch "The Paradox of Choice" erklärt er, dass mehr Optionen nicht automatisch zu mehr Zufriedenheit führen. Im Gegenteil: Zu viele Wahlmöglichkeiten können uns stressen, unsere Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigen und uns am Ende unzufrieden machen – selbst wenn wir uns für etwas entschieden haben.
Der Grund dafür liegt in der Art und Weise, wie unser Gehirn funktioniert. Jede Entscheidung, die wir treffen, erfordert mentale Energie. Wenn wir vor einer Vielzahl von Optionen stehen, müssen wir diese analysieren, vergleichen und abwägen. Das kostet Zeit und Kraft. Und je mehr Optionen es gibt, desto größer ist die Angst, die "falsche" Wahl zu treffen. Diese Angst wird als "FOMO" (Fear of Missing Out) bezeichnet – die Sorge, dass eine andere Option vielleicht doch besser gewesen wäre.
Warum wir uns oft für "nichts" entscheiden
Ein weiteres Problem bei zu vielen Optionen ist die sogenannte Entscheidungsvermeidung. Wenn die Auswahl zu überwältigend ist, entscheiden wir uns oft dafür, gar nichts zu tun. Das ist ein Schutzmechanismus unseres Gehirns, um Überforderung zu vermeiden. Doch das führt oft zu Frustration, weil wir das Gefühl haben, keine Kontrolle über die Situation zu haben.
Tipps: Wie wir mit dem Überangebot umgehen
Setze dir klare Kriterien: Bevor du einkaufen gehst, überlege dir, was du wirklich brauchst. Wenn du Marmelade kaufen möchtest, entscheide dich vorab für eine Geschmacksrichtung oder ein Budget. Das reduziert die Anzahl der relevanten Optionen.
Begrenze die Auswahl aktiv: Wenn du vor einem überfüllten Regal stehst, wähle nur drei bis fünf Produkte aus, die du genauer betrachtest. Das hilft, den Entscheidungsprozess zu vereinfachen.
Akzeptiere, dass es keine perfekte Wahl gibt: Perfektionismus ist einer der Hauptgründe, warum uns Entscheidungen so schwerfallen. Erinnere dich daran, dass es oft keine "richtige" oder "falsche" Wahl gibt – nur eine, die in diesem Moment für dich passt.
Vertraue deinem Bauchgefühl: Manchmal ist die erste Option, die dir ins Auge fällt, genau die richtige. Dein Unterbewusstsein hat oft schon eine Vorauswahl getroffen, bevor du bewusst darüber nachdenkst.
Übe dich in Dankbarkeit: Statt dich nach einer Entscheidung zu fragen, ob eine andere Option besser gewesen wäre, konzentriere dich darauf, das Beste aus deiner Wahl zu machen. Dankbarkeit für das, was du hast, kann die Zufriedenheit steigern.
Fazit: Weniger ist mehr
Die nächste Generation von Konsument:innen wird sich vielleicht nicht mehr daran erinnern, wie es war, als es nur drei Sorten Joghurt gab. Doch die Psychologie zeigt uns, dass weniger oft mehr ist – zumindest, wenn es um Entscheidungen geht. Indem wir uns bewusst auf das Wesentliche konzentrieren und uns von der Illusion der perfekten Wahl verabschieden, können wir nicht nur Zeit und Energie sparen, sondern auch zufriedener sein. Also, das nächste Mal im Supermarkt: Atme tief durch, wähle eine Marmelade – und genieße sie, wenn du sie probierst.
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