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dm Fotoservice: Nacktfoto verschwunden – Sicherheitslücke?

ARCHIV - 14.08.2023, Baden-Württemberg, Karlsruhe: Außenaufnahme einer Filiale der Drogeriemarktkette dm in der Karlsruher Innenstadt (Aufnahme mit Langzeitbelichtung). Vor 50 Jahren wurde am 28. Augu ...
Wo sind die Fotos?!Bild: dpa / Uli Deck
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dm-Fotoservice in der Kritik: Bilder einfach verschwunden

Bei dm ließ Influencerin Kim Hoss einen analogen Film entwickeln. Wenig später stellt sie fest: Zwei Fotos fehlen – eines davon ein Nacktbild. Was als Einzelfall begann, entpuppt sich als potenzielles Sicherheitsproblem. Auch andere Kund:innen berichten von verschwundenen Bildern.
24.09.2025, 18:0724.09.2025, 18:10

Fotos im Drogeriemarkt entwickeln zu lassen, kann heikel sein: Unklar ist oft, was mit den Bildern passiert – umso dramatischer, wenn sensible Aufnahmen in die falschen Hände geraten. Vertrauen ist gefragt.

Die Influencerin Kim Hoss wagte diesen Schritt. Sie ließ in einer dm-Filiale einen analogen Film entwickeln. Ihr Freund holte die Bilder ab – doch zwei Tage später bemerkte Hoss: Zwei Fotos fehlten, obwohl sie zuvor in der digitalen Übersicht angezeigt worden waren. Eines davon zeigte sie nackt.

"Das ist schon eines der ekelhaftesten Gefühle, wenn du weißt, jemand in deinem Umkreis hat ein Nacktfoto von dir – du weißt nicht, wer und was damit gemacht wird", sagte Hoss in einem Instagram-Video. Ihr Beitrag erreichte Hunderttausende Aufrufe und löste Hunderte Kommentare aus.

Sicherheitsproblem bei dm: Noch mehr Betroffene

Viele Nutzer:innen berichteten in den Kommentaren von ähnlichen Erlebnissen. "Mir haben auch mal Fotos gefehlt, ich hielt es damals für einen Fehler … da wird einem echt anders", schrieb etwa "lookingforellamusic". Eine andere Nutzerin ergänzte: "Bei mir haben auch Bilder gefehlt!!!!"

Die "Stuttgarter Zeitung" fragte beim Drogeriemarkt nach, wer im Fall eines Diebstahls haftet. "Wir tragen die Verantwortung für die Prozesse bei den beauftragten Fotodienstleistern sowie bis zur ordnungsgemäßen Übergabe des Fotoauftrags an der Kasse", erklärte Alexander Strehlau, Geschäftsbereichsverantwortlicher Sortiment im Ressort Marketing + Beschaffung.

Man lege größten Wert auf den Schutz der Kund:innen, versichert dm. Mitarbeitende seien angehalten, die Fototheken regelmäßig zu kontrollieren. In vielen Filialen komme zudem Sicherheitspersonal zum Einsatz.

Doch laut Hoss und ihrer Community zeigen sich Schwachstellen: Umschläge mit fertigen Fotos seien frei zugänglich, zudem lediglich mit einem Klebestreifen verschlossen – dieser lasse sich problemlos wieder öffnen. Hoss fordert deshalb ein Papiersiegel.

Anzeige und offene Fragen

Noch gravierender: Ein Mitarbeiter habe behauptet, Überwachungskameras seien Attrappen. Wer nach einem Diebstahl nach Aufnahmen frage, gehe daher leer aus. Auch ein Verbraucherschützer sieht Probleme: Er fordert in der "Stuttgarter Zeitung" eine Ausweispflicht bei der Abholung.

Hoss hat inzwischen Anzeige erstattet und den Schaden auf 10.000 Euro beziffert – wegen der Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte. Zwar weist dm darauf hin, dass Fotos auch per Post nach Hause geliefert werden können, das Grundproblem der Abholung bleibt jedoch bestehen. Ob der Fall zu Konsequenzen führt und dm die Sicherheitsmaßnahmen nachschärft, ist bislang offen.

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