
Ein Jahrmarkts-Stand auf dem Hamburger Dom warnt vor kandierten Äpfeln.Bild: getty images / Alexander Farnsworth
Gesundheit & Psyche
Laut Warnschildern sollen Liebesäpfel Hyperaktivität und Konzentrationsprobleme bei Kindern begünstigen.
24.03.2025, 15:0124.03.2025, 15:01
Auf Volksfesten locken bunte Buden mit süßen Leckereien – Zuckerwatte, gebrannte Mandeln und natürlich Liebesäpfel. Der kandierte Apfel mit knallrotem Überzug gehört für viele zum Jahrmarkt-Erlebnis einfach dazu. Der Zuckerüberzug verleiht dem sonst eher schnöden Apfel einen Glanz, der zum Hineinbeißen einlädt.
Doch genau diese leuchtend rote Zuckerschicht sorgt gerade für Aufregung. Der Liebesapfel scheint demnach doch nicht so eine harmlose Nascherei zu sein, wie man immer dachte. Auf dem Hamburger Dom irritieren gerade Warnschilder die Besucher:innen des Volksfests.
Warnung vor dem Farbstoff E124 in kandierten Früchten
Neben den kandierten Früchten liest man den Hinweis: "Liebesapfel. Dieser Artikel enthält den Farbstoff E124 und kann die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen." Dieselbe Warnung sieht man neben den kandierten Weintrauben und Erdbeeren.
Besucher:innen reagieren beunruhigt auf die Warnschilder und fragen sich jetzt, wie gefährlich Liebesäpfel wirklich sind.
Der Autor Hans-Ulrich Grimm, bekannt für sein Buch "Chemie im Essen" und seine Website "Dr. Watson, der Food-Detektiv", erläutert gegenüber der Bild: "Bei E124 handelt es sich um Cochenillerot A, einen billigen Ersatz für das natürliche Echte Karmin (E120). Es ist ein roter, wasserlöslicher Farbstoff, der durch Licht, Hitze und Säuren nicht in seiner Farbbrillanz beeinträchtigt wird. Es wird künstlich aus Erdölderivaten hergestellt."
EU-Vorschrift gibt Warnschilder vor
Grund für die Warnschilder ist eine EU-Vorschrift. Produkte, die unter anderem den Farbstoff E124 enthalten, müssen mit der Warnung gekennzeichnet sein, dass er die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen kann.
Hintergrund dafür ist eine Studie der britischen Universität Southampton aus dem Jahr 2007, die einen Zusammenhang zwischen dem Konsum des Farbstoffs und Hyperaktivität sowie Konzentrationsschwierigkeiten bei Kindern feststellte.
Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) kam jedoch 2008 zu dem Schluss, dass die Studie für den beobachteten Zusammenhang keine ausreichenden Beweise liefert. Dennoch entschied sich das EU-Parlament für den Warnhinweis auf Lebensmitteln.
Der synthetische Farbstoff E124 kann Grimm zufolge potenziell schädlich sein, weil er Aluminium enthalten kann, ohne dass es auf dem Etikett angegeben ist. "Das Metall steht im Verdacht, die Alzheimer- und Parkinsonkrankheit, aber auch Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen zu fördern", heißt es weiter.
Außerdem wird vermutet, dass E124 die Geschlechtsfunktion beeinflussen, Übergewicht fördern und die Darmfunktion beeinträchtigen kann, ergänzt der Autor.
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