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LED-Gesichtsmasken immer beliebter – aber wie groß ist die Wirkung?

Creepy, aber nützlich? LED-Gesichtsmasken liegen gerade voll im Trend.
Creepy, aber nützlich? LED-Gesichtsmasken liegen gerade voll im Trend.Bild: IMAGO / Depositphotos
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Beauty-Hype um LED-Masken: Wie groß ist der Vorher-Nachher-Effekt?

08.02.2025, 12:47
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Gesichtsmasken haben eigentlich zwei Mal im Jahr Konjunktur: an Fastnacht und an Halloween. Gerade rund um diese Termine gehen Tiermasken, "Squid Game"-Masken oder solche aus Horrorfilm-Klassikern wie "Scream" und "Freitag, der 13." sehr häufig über die Ladentheke. Abgesehen von der Verkleidung haben sie meist keinen Zweck.

Aktuell trenden auf Social Media aber Gesichtsmasken, die zwar gruselig aussehen, aber rein gar nichts mit Halloween oder Fastnacht zu tun haben.

Auf Instagram und Tiktok sieht man zurzeit immer häufiger LED-Gesichtsmasken. Meist handelt es sich um weiße Kunststoffprodukte, die – abgesehen von Augen und Mund – das ganze Gesicht bedecken. Durch das LED-Licht sollen Falten und Pigmentflecken verschwinden, Akne minimiert und die Haut insgesamt straffer werden. Das behaupten zumindest die Hersteller und einige Beauty-Influencer:innen.

LED-Gesichtsmasken: Wie groß ist der Nutzen?

Der (vermeintliche) Vorteil: Man kann die Masken ganz unkompliziert zu Hause, zum Beispiel beim Putzen oder Entspannen auf dem Sofa, nutzen. Und sein Konto muss man dafür auch nicht zwingend leerräumen; auf Amazon finden sich manche LED-Masken teils schon für 40 Euro. Es gibt allerdings auch Hersteller, die mehrere hundert Euro für ihre Produkte verlangen. Aber wie groß ist der Nutzen dieser Beauty-Masken wirklich?

"Es gibt zwar Studien, die belegen, dass solche Behandlungen wirksam sein können, aber viele davon sind klein und methodisch schwach", sagt der Dermatologe Klaus Hoffmann gegenüber dem "Spiegel". Die meisten Belege würden aus Tier-Versuchen und aus Studien an Zellkulturen stammen, die nicht immer direkt auf den Menschen übertragbar seien.

Das spricht nicht unbedingt für den LED-Masken-Hype, aber es gibt tatsächlich einige Bereiche in der Medizin, in der Lichttherapie angewandt wird. Dazu zählt etwa die Kaltlichtlaser-Therapie, die unter anderem bei der Linderung von Schmerzen und der Wundheilung helfen soll.

Rotes und Blaues Licht können positive Effekte haben

Erwiesen ist zudem, dass rotes LED-Licht (in einem bestimmten Wellenlängen-Bereich) die Produktion von Kollagen anregen kann. Dabei handelt es sich um ein Protein, das Haut und Bindegewebe elastischer macht. Blaues Licht hingegen kann bei einer Akne-Behandlung helfen, da es die entsprechenden Bakterien abtötet.

Wie der "Spiegel" berichtet, gibt es bislang aber noch keine wissenschaftlich entwickelten Therapien, mit denen sich diese positiven Eigenschaften von Licht zuverlässig nutzen ließen. Es ist also weiterhin nicht klar, wie oft oder wie lange man welche Lichtfarben zur Hautbehandlung nutzen muss.

Wer sich trotzdem eine LED-Gesichtsmaske zulegen will, sollte darauf achten, dass das Produkt CE-zertifiziert ist. So kann man zumindest sicher sein, dass die Elektronik sicher ist und man sich keine gesundheitsschädlichen Materialien auf das Gesicht legt. Dermatologe Hoffmann empfiehlt, entweder eine Maske mit blauem oder rotem Licht zu kaufen. Von Masken mit Regenbogenlichtern hält er nichts.

Hautarzt warnt: LED-Masken nicht zu lange tragen

Hautarzt Christian Kors warnt in dem "Spiegel"-Bericht zudem davor, die Masken zu nutzen, wenn man Medikamente einnimmt, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Dazu würden beispielsweise Antibiotika wie Doxycyclin oder einige Antidepressiva zählen. Er rät auch davon ab, die Masken zu lange zu tragen: "Sechs Stunden Blaulicht können für die Haut genauso schädlich sein wie eine Stunde UV-Strahlung."

Die grobe Empfehlung von Fachärzt:innen: Über einen zeitraum von mehreren Wochen wöchentlich drei- bis fünfmal für je zehn bis zwanzig Minuten. Man sollte aber immer bedenken, dass Menschen unterschiedliche Hauttypen haben und unterschiedlich auf die Lichttherapie reagieren können.

Für den Dermatologen Hoffmann steht jedenfalls fest: "Wie so vieles in der Ästhetik sind LED-Masken nicht medizinisch, sondern Influencer-geprüft."

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