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Cannabis: Konsum hat laut Studie Auswirkungen auf Gedächtnisfunktion

ARCHIV - 15.04.2023, Berlin: Ein Mann zündet sich einen Joint an. (zu dpa: «Kiffen: Poseck erwartet mehr Unfälle - weitere Umsetzung des Gesetzes») Foto: Hannes P Albert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Lunte an, Kopf aus.Bild: dpa / Hannes P Albert
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Studie zu Cannabis: Konsum wirkt sich wohl auf Gedächtnisfunktion aus

29.01.2025, 22:0129.01.2025, 22:01
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Kiffer:innen gelten als vergesslich, verpeilt und verdaddelt. Es ist allgemein hin bekannt, dass das Gedächtnis von Menschen, die Cannabis konsumieren, zu weilen etwas lückenhaft sein kann: Im vernebelten Gespräch kann eine Frage schonmal wiederholt gestellt werden und eventuell vergisst man auch, dass man in diesem Zustand einen Termin ausgemacht hat.

Was der Konsum von Marihuana tatsächlich mit dem Gehirn und dem Gedächtnis macht, versuchen Forscher:innen schon länger herauszufinden, inzwischen gibt es mehrere Studien zu diesem Forschungsgebiet.

Cannabis und Arbeitsgedächtnis: Das sind die Auswirkungen

In einer neuen Beobachtungsstudie, die am Dienstag in der Fachzeitschrift "Jama Network Open" veröffentlicht wurde, wollten die Forscher:innen explizit auf die Auswirkungen von Cannabis auf das Arbeitsgedächtnis untersuchen. Das Arbeitsgedächtnis ist dafür verantwortlich, sich Informationen für einen kurzen Zeitraum zu merken und auch zu verwenden. Es hilft beispielsweise in Konversationen dabei, sich das Gesagte von anderen Personen zu merken und darauf antworten zu können.

Für die Studie wurden Daten von 1003 jungen Erwachsenen zwischen 22 und 36 Jahren einbezogen. Dabei wurden Daten von Magnetresonanztomographien (MRT), Urintoxikologie und Cannabiskonsum für die Analyse ausgewertet. Laut den Forscher:innen ist es die bisher größte Datensammlung für eine Forschung zu Cannabiskonsum.

Die Forscher:innen fanden heraus, dass Cannabiskonsum die Gehirnaktivität in bestimmten Bereichen des Gehirns, die für die Entscheidungsfindung, das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und die emotionale Verarbeitung zuständig sind, verringert. Der einzige Test, der statistische Signifikanz erreichte, war jedoch das Arbeitsgedächtnis.

Die Ergebnisse zeigen, dass 63 Prozent der Konsument:innen, die Cannabis im Laufe ihres Lebens mehr als 1000 Mal konsumierten, eine verringerte Hirnaktivität während einer Arbeitsgedächtnisaufgabe aufwiesen. 68 Prozent der Personen, die positiv auf kürzlichen Cannabiskonsum getestet wurden, zeigten eine ähnliche Reaktion in Bezug auf das Arbeitsgedächtnis.

Studie klärt nicht die Frage zu Schäden am Gehirn

Carol Boyd, emeritierte Professorin und Gründungsdirektorin des Zentrums für das Studium von Drogen, Alkohol, Rauchen und Gesundheit an der Universität von Michigan in Ann Arbor, sagte laut "CNN" zu den Ergebnissen, diese zwar das Gedächtnis beleuchten würden, allerdings nicht beweisen, ob Cannabis dem Gehirn schadet. Sie war nicht an der Studie beteiligt.

Außerdem würde die Studie nichts darüber aussagen, ob sich das Arbeitsgedächtnis wieder verbessern kann, wenn Konsument:innen dem Cannabis abschwören. Allerdings, gibt Boyd zu, würde sie wissenschaftliche Beweise zu Vorurteilen liefern, die es schon immer über Kiffer:innen gibt: Dass sie sich beispielsweise Dinge wie Einkauflisten nicht merken können und ihr Leben nicht ganz auf die Reihe kriegen würden, und ihr Erinnerungsvermögen "angeknackst" sei.

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