
Plastik, Plastik, Plastik!Bild: IMAGO/Steinach
Gesundheit & Psyche
Mikroplastik ist überall. In Pflegeprodukten, im Trinkwasser, in Nahrungsmitteln, ja sogar in unserer Atemluft finden sich die winzigen Partikel. Entsprechend schnell können sich diese ihren Weg in unseren Körper bahnen, wo sie sich unter anderem in der Lunge anreichern können. Auch die Blut-Hirn-Schranke können sie passieren, wodurch sie in unser Hirn gelangen.
Das befeuert Sorgen. Forscher:innen stellen sich deshalb die Frage, welche Folgen das für uns haben könnte. Können die Partikel schwere Erkrankungen auslösen? Erhöhen sie das Demenz-Risiko? Und was ist mit Krebs?
Eine Studie liefert Einblicke, die im ersten Moment schockieren könnten. Doch um eines vorwegzunehmen: Es gibt auch Entwarnung.
Mikroplastik trifft Hirn: Das sind die Gefahren
Ein Team der Chinesischen Forschungsakademie für Umweltwissenschaften in Peking hat an Mäusen getestet, inwiefern sich Mikroplastik auf das Hirn auswirkt. Dafür verabreichte es ihnen hohe Mengen der Partikel, entweder mit dem Trinkwasser oder per Injektion.
Die Forscher:innen markierten das Mikroplastik zudem mit einem fluoreszierenden Farbstoff, um nachzuverfolgen, welchen Weg es im Körper nimmt. Nach der Verabreichung untersuchten sie die Blutgefäße der Tiere. Und schau an: Ihre Gehirne leuchteten verräterisch.
Heikel war dabei, dass die Partikel nicht im Blut der Hirngefäße zirkulierten, sondern von den Fresszellen des Immunsystems aufgenommen wurden. Eigentlich handelt es sich dabei um Helfer, die Krankheitserreger aufnehmen und zerstören. Beim Mikroplastik funktioniert der Mechanismus aber nicht.
Laut der Forscher:innen könne das zu Verstopfungen in den Kapillaren führen. Das hänge damit zusammen, dass sich die Fresszellen weniger gut durch die Blutgefäße bewegen können. Es drohen Verstopfungen, die wochenlang bestehen können. In dieser Folge entwickelten die Mäuse teils motorische Störungen und Gedächtnisprobleme.
Bei einer Injektion von sechs bis zwölf Mikrogramm vielen die Auswirkungen am schwersten aus. Die Studie legt nahe, dass dieselbe Dosis auch für Menschen eine realistische Bedrohung bedeuten kann.
Mini-Schlaganfälle durch Mikroplastik?
Alles erstmal belastend, zumal es dann möglich erscheint, dass wir wegen Mikroplastik Mini-Schlaganfälle erleiden können. Hier geben die Forscher:innen Entwarnung, aus mehreren Gründen.
Erstmal waren die Dosen deutlich höher als jemals in einem menschlichen Körper nachgewiesen wurde, dann bekamen die betroffene Mäuse ihre Dosis via Injektion und zuletzt sind die Blutgefäße von Mäusen deutlich feiner, weshalb sie leichter verstopfen.
Klar, Studien konnten bereits Mikroplastik im menschlichen Körper nachweisen. Das nehmen wir aber über unsere Nahrung auf. Kleinsten Partikeln gelingt es dabei, vereinzelt die Darmbarriere zu durchdringen. Ob auch die Fresszellen im menschlichen Körper Mikroplastik aufnehmen ist zudem noch unklar. Dafür sind weitere Untersuchungen nötig.
Die Studie findet ihr hier
Müsste man bei Tabu den Begriff "Tapir" erklären, würde man wahrscheinlich schnell an seine Grenzen stoßen. Deswegen kommt hier einmal eine grundlegende Erklärung zu dem seltenen Tier: Sie sehen zwar aus wie Schweine, mit etwas längeren Beinen und einer breiteren Nase, sind aber tatsächlich mit Pferden und Nashörnern verwand. Sie gehören zu den Urtieren und sind damit eine sehr alte Art.