Von Winterzeit auf Sommerzeit geht ja noch: Wird die Uhr im Frühjahr umgestellt, freuen sich die allermeisten, dass es abends endlich wieder länger hell ist. Im Winter ist die Umstellung dagegen ziemlich bitter. Nicht nur merkt man, wie es langsam kälter wird. Im Nu fühl sich 15 Uhr an wie 22 Uhr. Da kann man ja nur schlechte Laune kriegen.
Die Uhrumstellung ist unter vielen verhasst. Wirklich gute Argumente, sie beizubehalten gibt es eigentlich nicht.
Das hat auch die EU gemerkt und so kam es wohl, dass die EU-Kommission Bürger nun in einer Online-Umfrage zu deren Meinung über die Sommer-/Winterzeit befragt.
Und schwupps, schon sind die Server down:
Bis zum 16. August ist ein Online-Fragebogen freigeschaltet, in dem man auch angeben kann, ob im Fall einer Abschaffung die Winter- oder die Sommerzeit bleiben soll.
Das Europaparlament hatte die EU-Kommission im Februar aufgefordert, die entsprechende Richtlinie unter die Lupe zu nehmen. Sollte die Behörde zu dem Schluss kommen, dass die Nachteile der Zeitumstellung überwiegen, könnte sie den EU-Staaten und dem Parlament vorschlagen, Gesetze zu ändern.
Die Uhrenumstellung in heutiger Form wurde in Deutschland 1980 eingeführt – mit dem Ziel, Energie zu sparen. Seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück.
Der Nutzen ist umstritten. Laut Umweltbundesamt schalten die Deutschen wegen der Zeitumstellung im Sommer tatsächlich abends seltener das Licht an – im Frühjahr und Herbst wird jedoch morgens mehr geheizt. Außerdem sehen Mediziner Gesundheitsrisiken. Schlafforscher warnen, empfindsame Menschen könnten Probleme mit dem zeitlichen Hin und Her haben – samt Schlafstörungen und Appetitlosigkeit.
Umfragen kamen in der Vergangenheit häufig zu dem Ergebnis, dass sich eine Mehrheit der Deutschen die Abschaffung der Zeitumstellung wünscht. In einer repräsentativen Studie des Forsa-Instituts im Auftrag der Krankenkasse DAK sprachen sich erst im März 73 Prozent der Befragten gegen das Umstellen der Uhren aus.
(sg/dpa)