
Nicht nur Patient:innen, sondern auch Angestellte leiden unter den hohen Temperaturen.Bild: Getty Images / coffeekai
Gesundheit & Psyche
Die Hitze macht vielen Menschen in ganz Europa zu schaffen. Auf den Kanaren stehen Mediziner:innen und Patient:innen jetzt vor einem besonderen Problem.
13.08.2025, 13:4813.08.2025, 13:48
Die Hitzewelle bringt in Europa ernsthafte Konsequenzen mit sich. An vielen Orten kämpfen die Menschen gegen Waldbrände, Wasserknappheit und Dürre.
Besonders ältere Personen und Risikogruppen können allein wegen der hohen Temperaturen gesundheitliche Probleme bekommen. Das ist aktuell auf Teneriffa der Fall.
Kanaren: 40 Grad auf der Krebsstation
Angestellte des Universitätskrankenhauses HUC (Hospital Universitario de Canarias) in La Laguna auf Teneriffa berichten, dass auf einigen Stationen bereits 40 Grad gemessen wurden. Das hat vor allem Auswirkungen auf die Behandlung und Genesung der Krebspatient:innen.
Laut "Teneriffa News" berichten Angestellte der Onkologie des Krankenhauses von "Müdigkeit und Dehydrierung" unter den Patient:innen.
Die Mitarbeiter:innen erklärten außerdem, dass sich die Situation für die Patient:innen deutlich verschlechtert habe. Die Hitze führe zu zusätzlichen Problemen, die die psychisch und physisch belasteten Menschen ertragen müssen.
Teneriffa: Herausforderungen in 40 Jahre altem Krankenhaus
Einige Angestellte des HUC haben entschieden, sich mit der Situation an die Presse zu wenden. Sie machen damit auf die Missstände vor Ort aufmerksam.
Ein großer Knackpunkt ist, dass einige der Gebäude des HUC bereits mehr als 40 Jahre alt sind. Die Installation von Klimaanlagen sei daher nicht möglich, berichtet "Teneriffa News".
In den Gebäuden staut sich nun die Hitze. Das hat einerseits Folgen für die Patient:innen, denn in einem der besonders aufgeheizten Gebäude liegt die Onkologie. Und hier kommt erschwerend hinzu, dass die Fenster bei Krebspatient:innen geschlossen bleiben müssen.
Einige sprechen bereits von Symptomen, die auf eine Dehydrierung hindeuten. Die Patient:innen seien außerdem schlapp, wodurch die Erholung beeinträchtigt werden kann.
Hinzu kommt die Belastung für das Personal, denn auch der Arbeitsschutz wird durch die Hitze gefährdet. Angestellte berichten, dass sie wegen der Temperaturen stark schwitzen und teilweise einen ganzen Tag lang in nasser Kleidung arbeiten müssen.
Krankenhaus-Umbau auf Teneriffa?
Laut "Teneriffa News" reagierte das Krankenhaus bereits und verwies auf ein Umbau-Projekt. Aktuell solle geprüft werden, ob man die Fassade thermisch verstärken könne, bei den Lüftungen werde getestet, ob man sie optimieren könne.
Auch die Kühlung von Böden und Decken sei denkbar. Ob man die Klimaanlage nicht doch einbauen könne, werde ebenfalls überprüft.
Bis Patient:innen und Angestellte von den Umbaumaßnahmen profitieren, wird es noch eine Weile dauern. Bis dahin können sie nur hoffen, dass die Temperaturen sinken. Zumindest hier haben sie etwas Glück: In den nächsten Tagen wird es auf Teneriffa kühler, Ende nächster Woche sinken die Temperaturen in La Laguna auf 20 Grad.
Wer am Strand in der prallen Sonne liegt, darf nicht vergessen, Sonnencreme aufzutragen. Das ist auch den meisten Menschen auf Tiktok bekannt. Dort liegen allerdings sogenannte Sonnen-Tattoos im Trend, die bei Hautärzt:innen Kopfschütteln auslösen.
Sommer, Sonne, Strand und Meer – diese Urlaubsformel ist wirklich uralt und trotzdem träumen jedes Jahr Millionen Menschen davon. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass sich zwischen dem beruhigenden Rauschen der Wellen und dem warmen Sand unter den Füßen der Arbeitsstress recht leicht vergessen lässt.