Advent im Jahr 2002. Während die Welt plätzchenbackend in der Küche steht, findet Foodwatch etwas heraus, was vielen vor Schreck das Vanillekipferl im Halse stecken bleiben lässt: Weihnachtsgebäcksorten wie Spekulatius und Lebkuchen sind mit hohen Mengen an Acrylamid belastet.
Schwedische Forscher:innen hatten ein paar Jahre zuvor festgestellt, dass Acrylamid entsteht, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel gebacken, gebraten, geröstet oder frittiert werden.
Acrylamid ist ein gesundheitskritischer Stoff. In Tierversuchen erkrankten Ratten und Mäuse durch die Einnahme an Krebs, hatten Probleme mit dem Nervensystem und der Fortpflanzung. Aufgrund dieser und weiterer Studien ist der Stoff auch für Menschen als potenziell krebserregend eingestuft.
Seit den Erkenntnissen von Foodwatch werfen Verbraucherschützer:innen regelmäßig einen Blick auf Weihnachtsgebäck und deren Acrylamid-Werte. Auch sind inzwischen Richtwerte für die Menge des Stoffes in Nahrungsmitteln festgelegt worden.
In Lebkuchen darf höchstens 800 Mikrogramm je Kilogramm enthalten sein, in Keksen wie Vanillekipferl höchstens 350 Mikrogramm je Kilogramm.
Nun ist die Frage: Wie steht es aktuell um das Weihnachtsgebäck, das bereits die Regale der Supermärkte füllt? Was davon ist potenziell gefährlich? Stiftung Warentest hat 49 Weihnachtsgebäck-Produkte dahingehend getestet. Darunter sind 21 Lebkuchen, 17 Sorten Spekulatius und elf Sorten Vanillekipferl.
In der Auswertung zeigt sich, dass die Vanillekipferl durchweg gut abschneiden. Bedenklich hingegen sind die Bio Elisenlebkuchen mit Zartbitterschokolade der Marke Rosengarten Naturkost. Hier wurde ein Acrylamidgehalt von 1260 Mikrogramm je Kilogramm festgestellt.
Bei den Spekulatius-Sorten haben die Wintertraum Gewürzspekulatius von Aldi mit 225 Mikrogramm den höchsten Wert.
Insgesamt wertet Stiftung Warentest die Lage als beruhigend. In den drei verschiedenen Gebäck-Kategorien haben die folgenden den geringsten Acrylamid-Wert:
Auch bei anderen Produkten wie Pommes oder Filterkaffee, die Stiftung Warentest im Laufe des Jahres testete, fanden sich keine auffällig hohen Werte des Schadstoffes.
Übrigens: Acrylamid entsteht auch beim Backen im eigenen Ofen. Damit sich nicht zu viel von dem Schadstoff entwickeln kann, empfiehlt Stiftung Warentest, denn Ofen nicht zu heiß einzustellen. Bei Ober- und Unterhitze sollten es maximal 190 Grad Celsius sein, bei Umluft 170 Grad Celsius. Außerdem sollte auf Hirschhornsalz und vorgeröstete Zutaten wie Mandeln verzichtet werden.